Überlebensrezepte

Falscher Hase

Zubereitung ca. Minuten

Für ca. Personen

Zutaten

Dazu gibt es noch etwas zu sagen: Hase ist in der jüdischen Küche verboten, Schwein auch. Kaiser Franz Joseph von Österrreich startete um die Jahrhundertwende eine Art Christen-Juden Versöhnungsprogramm. Darüber las ich, dass die jüdische Bevölkerung die mosaischen Speisegesetze nicht ganz so ernst nehmen sollte. In der Tat, der Hackbraten schmeckte besser als alles andere der koscheren Küche. Die Empfehlung war, sich verhalten wie bei der Wurst. Nur Gott was was da wirklich drin ist.

Zur gleich Zeit kursierte ein jüdischer Witz: Ein Rabbi kommt in den Metzgerladen und zeigt auf einen Schweineschinken. “Bitte geben Sie mir von dem Fisch fünfhundert Gramm, bitte dünn aufgeschnitten. Der Metzger entgegnet. “Mein Herr, das ist kein Fisch sondern ein Schinken.” Der Rabbi dann, “es ist mir völlig egal welchen Namen Sie dem Fisch geben.!”

Hier nun der jüdischer Hackbraten.

Zutaten
200 g Schweinehack (nicht vom Quälschwein, sondern beim seriösen Metzger gekauft. Mit Kalbfleisch wird alles noch etwas feiner),
1 Zwiebel
2 Eier
1 Knoblauchzehe (kann man auch weglassen)
2 Brötchen
1/8 l Sahne (vielleicht auch ein bisschen mehr),
1 Messerspitze Muskat
1/2 TL Thymian, Pfeffer, Salz, evtl. etwas Cayennepfeffer

Zwiebel fein schneiden, in etwas Öl bräune­­n, abkühlen lassen. Brötchen in sehr dünne Scheiben schneiden. In eine Schüssel geben, mit der Sahne übergießen. Wenn wir ein bisschen darin herum- fuhrwerken, sollte alles einen fast flüssigen Matsch ergeben. Wenn nicht, dann noch etwas Milch dazu. Das Fleisch und alle anderen Zutaten hinzufügen und so lange kneten, bis aus dem lockeren Teig ein recht zähes Brät entstanden ist, das etwas Gummiartig wirkt. Die Kneterei strengt an. Der Metzger im Schwäbischen spricht vom “Brätohschaffa”.

Das strengt an, aber unter fünf Minuten wird das nix. Danach können wir die “Fluffies in eine gefettete Kastenbrotform geben und diese im Ofen bei 170 Grad eine Stunde backen.Man könnte das Brät auch in Ringformen drücken und portionsweise backen.

Hat man den Braten in einer Kastenform gebacken, dann daumendicke Scheiben abschneiden. Ein kleines Schneidbrett oder einen Teigschaber gegen das Fleisch drücken und davor dann, mit scharfem Messer, die Scheibe abschneiden.

Salat, Kartoffelpüree, Zwiebelsoße, Ketchup – je nach Sozialisation passt vieles.

PS:
Im Original las ich immer wieder von einem gekochten Ei in der Mitte, das ist aber nicht mein Ding.