Auf der Homepage des geschätzten Kollegen Mook in Frankfurt entnehme ich diese  angefügte Entrüstung.

Leidenschaftliche Denunzianten aufgepasst! Die Grünen haben in Baden-Württemberg ein wahrlich innovatives Pilotprojekt gestartet! Ab sofort kann jeder besorgte Bürger über ein völlig anonymisiertes Internetportal Steuervergehen anzeigen. Damit kann man endlich aus der geborgenen Anonymität heraus seine Freunde, Nachbarn und Kollegen sicher und komfortabel beim Staat anschwärzen. Was für eine geniale Idee, die legendäre deutsche Blockwart-Mentalität zu nutzen, um dem Fiskus entgangene Steuereinahmen doch noch in die Kassen zu spülen. Die Lorbeeren für diesen grandiosen Einfall gebühren übrigens ganz dem grünen Finanzminister Danyal Bayaz! 

Ich nehme mal an, der neue Finanzminister wollte vor der Wahl noch einen Knaller abfeuern. Das leicht zu lösende Problem wird nun vor der Wahl hochgekocht, aber man konnte schon immer einen Steuersünder brieflich anzeigen, allerdings nicht anonym. Es sieht geradezu so aus, als müsse man den Hassmailern und Facebook-Twitter-Idioten Tür und Tor öffnen.

Jetzt aber eine wahre Geschichte aus meinem Bekanntenkreis.
Ein freischaffender Musiker mit Minimaleinkommen hatte eine Steuerprüfung hinter sich. Der Musiker fragte den den Beamten, der sich sehr fair verhalten hatte, warum er (ich glaube der Prüfer war mindestens zwei Wochen beschäftigt), warum er soviel Zeit für sein Miniunternehmen verschwende.” Der Musiker musste einen kleinen Betrag nachzahlen, da es Unklarheiten bei eine kurzer Reise gab, die er als beruflich verbucht hatte. Auf die Frage wieso der Beamte sich nicht größere Fische angle erwiderte der Gesetzeshüter: “Wisst’s, wenn i a größere Firma kontrollier, dann kau es sei, die kommen mir anschließend mit am Heer von Anwälte auf die Pelle. So an Prozess ka dr Staat an Haufe Geld koschte, wenn mer verlierat krieg i an gewaltig Anschiss. Da lasse mr lieber d Finger weg.”

Alles klar! Vielleicht könnte sich der Finanzminister mit diesem Problem profilieren?
Trotz allem, ich stehe voll und ganz hinter unserem Ministerpräsidenten Kretschmann. Der hat es mit seiner Partei wirklich nicht leicht.