Eine Speise, ist sie delikat, von seltenen Wert, über anderem stehend und eine Leuchtfeuer der Genussfreude,  dann denke ich an Delikatesse. Genannt sei Rinderfilet, Gänseleber, Kaviar, Hummer, Austern und so weiter. All diese Produkte schmecken natürlich gut, solange sie frisch sind, für mich erfüllen Sie jedoch nicht den wesentlichen Teil eine Delikatesse. Sie sind in gewissen Kreisen Allgemeingut, alles andere als selten und oft auch nicht von Spitzenqualität, sondern leben von ihrem Nimbus.

Über diesen Preziosen stehen für mich in Stuttgart zwei Köstlichkeiten. Es gibt sicher noch mehrere, aber ich nenne an dieser Stelle zwei Köstlichkeiten. Fahren Sie nach Gablenberg zum Königsbäck, Francesco Ingrassia und sein Vater Aurelio sind hier am backen. Ihr Unternehmen ist auf der absoluten Höhe der Zeit. Der Betrieb ist Demeter Biozertifiziert und eigentlich müsste man die Backwaren dort auf Krankenschein bekommen. Ich liebe das helle, runde Weizenbrot und auch das dunkle Lavabrot. Beides sind absolut rare Delikatessen.
Danach geht es in die “Epicerie Fine” von Cornelia Hebener in der Olgastraße Hausnummer 136. Dort kann man sich eine normannische Rohmilchbutter mit Meersalzkörner kaufen. Einmalig gut! Anschließend nichts wie nach Hause oder gleich auf die nächste Parkbank und ein Butterbrot geschmiert. Höheren Genuss gibt es nicht, allenfalls einen anderen.