Liebe Laura,

meine Geschichte beginnt mit Zitaten die England auf das übelste Anklagen. Es war die Zeit des Kolonialismus. Nicht nur England, viele Länder Zentraleuropas, machten sich schuldig.
Liebe Laura, es ist unbedingt erforderlich, dass Du diesen Brief bis zu Ende liest, denn erst am Schluss findest Du den Grund meines Schreibens. Hast Du keine Zeit und keine Lust, so lasse davon ab.

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Das perfide Albion

England, der historische Namen ist Albion, war der schlimmste skrupelloseste Raubstaat den die gräuel- und blutbefleckte Erde je gesehen und geduldet. Es hat es von jeher verstanden, seine Herrschsucht, seine Habgier, seine Ungerechtigkeiten und seine Gewalttaten mit einem idealen und moralischen Mäntelchen zu bekleiden. Man kann es geradezu als den eigentlichen Charakterzug der Politik dieses unheilvollen Piratenvolkes bezeichnen, da seine Staatsmänner jedesmal, wenn es sich zu einem Beutezug gegen andere Nationen anschickte, heilige Prinzipien der Tugend und der Sittlichkeit entdeckten. 
Undsoweiter.

So beginnt dieses Buch und wie man weiß war der Volksheld  Sir Francis Drake ein Seeräuber in Diensten des Staates. Die Beute seiner Überfälle übergab er großteils der Königin, sie war die Chefin des Seeräuberunternehmens. Wie Indien ausgeraubt wurde, das spottet jeder Beschreibung.

Heute wackelte ich an einem Regal meiner Bibliothek vorbei. Ich entdeckte das Buch im hintersten Regal und es führt im Titel: „Warren Hastings, Der Unterdrücker Indiens.“ Es sei ein lehrreicher Spiegel britischer Heuchelei, so wird berichtet. 1914 zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde das Buch veröffentlicht. Der Text ist solide, jedoch auf alle Fälle Propaganda und Kriegstreiberliteratur.

Warren Hastings (1732–1818) war der erste Generalgouverneur von Indien unter der britischen East India Company und eine zentrale Figur der frühen britischen Kolonialverwaltung in Südasien. Den oberpfälzer Portraitmaler Christoph Adam Carl von Imhoff (1734–1788) zog es nach Bengalen (Indien) um dort die bessere Gesellschaft, die englischen Besatzer zu portraitieren. So traf er auch auf Warren Hastings. Der Maler hatte auch seine Frau nach Indien mitgenommen. Anna Maria Apollonia Chapuset de St. Valentin (1747–1837). Sie war eine gebürtige Stuttgarterin, eine Gärtnerstochter. In Calcutta (Bengalen) kam es 1769 zu einem seltsamen Geschäft. Warren Hastings kauft dem Maler Imhoff seine Stuttgarterin ab. Dieser Vorgang ist einigermaßen manifestiert, da es zuhause in Stuttgart einen ziemlichen Skandal hervorrief.

Heutzutage wird in England und sonstwo mindestens einmal im Jahr diskutiert, ob das Empire gut oder schlecht für das Königreich war. Grob besehen läuft es jedesmal fifty-fifty. Auf der einen Seite Millionen Tote, auf der anderen der Koh-i-Noor Diamant, stellvertretend für alle Raubgüter.

Nun aber Schluss jetzt,
genug auf England den Zeigefinger gerichtet, Jede Nation ist schuldig. Deutschland in Afrika, Italien in Nordafrika, Belgien plünderte und mordete im Kongo, Spaniens Verbrechen in Südamerika sind Legion, die Franzosen gegen Indianer in Canada und Mord und Totschlag in Afrika, die Türkei gegen Griechenland , Portugal in Brasilien undsoweiter.

Worauf ich hinaus will ist Folgendes.
Wir können stolz darauf sein, dass Deutschland zu seinen monströsen Verbrechen von Anfang an bis heute schuldig steht. Weltgeschichtlich ein edler Einzelfall.

Ich finde es bewundernswert, dass unser Land, im großen Ganzen, ziemlich korruptionsfrei ist und eine wahrhaftige Politik betreibt. Infolge wirklicher demokratischer Erwägungen, den Einsprüchen, der Mitbestimmung die immer Kontroversen hervorruft und alles verlangsamt, wir sind trotz mancher Fehler bis jetzt eine sehr gute Demokratie. Hervorheben möchte ich das Bekenntnis unserer Schuld an den Juden, an den Franzosen, an den Griechen, den Tschechen, Russlands etc..

Dagegen steht, dass das Wort Indianer und der Genozid an diesem wunderbaren Volk aus den Geschichtsbüchern der USA, „Gods own Courtry“, gestrichen ist. Unglaublich! Gut zu wissen und tröstlich, dass nur die Hälfte der Amerikaner so perfide durch den Alltag taumelt.