Vincents Tagebuch

Missionieren, eines der schlimmsten Übel.

von | 1. April 2025 | Tagebuch

Daran errodieren sehr viele Ehen. Viele möchten, dass ihr Gegenüber genauso sei wie man selbst ist. In den monotheistischen Religionen ist es ganz schlimm, man denke an die Inquisition, die Verfolgung Andersgläubiger, die man als Ketzer auf den Scheiterhaufen warf. Schlimm auch der ganze Hickhack von Sunniten und Schiiten.

Friedrich II. von Preußen, also Friedrich der Große, Feingeist und Gewaltmensch, jedoch ein Mann der Vernunft. Er warf den bedeutenden Grundsatz in die Welt, “Jeder soll nach seiner Fasson selig werden”. Was er erkannte muss man sich auch heute noch hinter die Ohren klemmen.

Im Moment rollt eine Welle der Prohibition auf uns zu. Die Legionen von Verlierertypen und Influencern, sehen in Gehirnwäsche anderer ihr Geschäftsmodell, gemäß der Übergriffigkeit: „So sollt ihr leben“!

Wie wir aus der jüngeren amerikanischen Geschichte wissen, kommt dadurch durch die Abstinenzlerei erst recht eine ungezügelte Sauferei in Gang. Denn “Verbotenes” hat seinen besonderen Reiz und schwappt gerne ins Extrem. Mit solchem Impetus ist man meilenweit vom Genuß entfernt. Genießen ist eine Form der Freiheit, des selbst Entscheidends. Deshalb wird Genuß in Diktaturen vehement unterdrückt.
Genießen ist jenseits des Wirkungstrinkens. Der Genießer weiß wann es genug ist, macht sich aber über gelegentlichen Overkill keine Zwangsneurose. Als ich in Atlanta/Georgia kochen durfte traf man sich oft zu einem “After-Work-Drink”. Daran habe ich mich nur einmal beteiligt, denn die Entspannungs-Dosis sah so aus: Ein Glas, groß wie ein Zahnputzbecher, oder größer, wurde randvoll mit Gin gefüllt, und als veganes Seelenpflästerchen schwamm eine grüne Olive darin. Um vom Tagesstress runterzukommen trank man das Beruhigungsmittel zügig aus. So auch ich. Anschließend war ich nahezu besinnungslos, kurzum richtig vollfett besoffen. Hinterher dachte ich mir, das ist wohl Gewöhnungssache. Insgesamt sind die USA  ein knallharter Gottestaat, sonntags geht man in die Bibelstunde und man trinkt niemals sichtbar. Auf Bayern übertragen bedeutet das Biertrinken im Feien, den Krug in einer Papiertüte versteckt. Komisch auch und jetzt kommt ein bisschen Verschwörungstheorie: Ein Weinglas hat einen Stiel, damit hält man es, damit man den Wein im Glas funkeln sieht. In den USA, aber auch häufig bei uns, umkrallt man die Rundung des Glases, damit man den Inhalt nicht sieht?

Solche Übungen sind eigentlich ein Fall für den Psychiater, deshalb werkelt die Therapieindustrie in leibfeindlichen Staaten mit einem Millionenheer an Hasspredigern gegen humanistische Lebensart. In Genießerländern, vornehmlich Frankreich, Italien und Österreich wird kein Alkohol, sprich Doppelkorn gesoffen, sondern genießerisch Wein getrunken. Alkoholiker sind vergleichsweise selten, besonders in Italien wo Kinder vom Papa manchmal ein Schlückchen Wein probieren dürfen. Die Kinder lernen das Schmecken. Alkoholismus ist in lateinisch geprägten Regionen deutlich weniger relevant, um so mehr aber in genußfeindlichen Blaustrumpfregionen, also ganz Skandinavien, England und den USA. Freiheit bedeutet nicht nur, das man sagen darf was man will, sondern das man auch leben kann wie man will, ohne den anderen zu bedrängen.

Die weltgeschichtlichen Massenmörder hatten allesamt nichts mit Genuß am Hut, dafür um so mehr mit Gewalt. Erstaunlich, so ziemlich alle Diktatoren sind Antialkoholiker oder Klemmalkoholiker. Die Schlimmsten:

1. Adolf Hitler (Deutschland), bekannt asketischen Lebensstil, lebte vorwiegend abstinent.
2. Joseph Stalin (Sowjetunion), kein Antialkoholiker, aber manipulativer Umgang mit Alkohol.
3. Benito Mussolini (Italien), er war in seinen frühen Jahren starker Trinker, später größtenteils Antialkoholiker
4. Pol Pot (Kambodscha), extrem asketisch. Trank sehr selten oder gar nicht.
5. Ayatollah Khomeini (Iran). Im frühen Islam wurde Weintrinken besungen. Im Islam ist mittlerweile Alkohol verboten, und Khomeini setzte dies konsequent um.
6. nicht zu vergessen der Verbrecher gegen die Menschlichkeit, Vladimir Putin und der Coca-Cola-Junkie Donald Trump.

PS: Es gibt natürlich Leute, die ein Suchtproblem haben, oft auch in der DNA verankert. Da muss man wirklich Alarm machen, wenn es auch meist nichts hilft. Es gibt nichts Schlimmeres als einen Vollalkoholiker um sich zu haben. Es ist meiner Ansicht nach schlimmer, als mit einem Heroinsüchtigen zu leben. Man sitzt mit jemandem am Tisch, der keinen Alkohol trinken mag? Dann sollte man das akzeptierenund und keine blöden Bermerkungen machen. “Jeder soll nach seiner Fasson selig werden!”