Vincents Tagebuch

Sonntagsspaziergang

von | 17. Januar 2025 | Tagebuch

Wie wärs mit einem Ausflug auf die Ostalb. Man fährt nach Straßdorf, mitten hinein und wieder hinaus, gerade auf den Rechberg zu. Und dann hinauf nach Rechberg-Hinterweiler. Der Ort gilt gemeinhin als “Kaff”. Alle Vorurteile sind verblasen, denn zum Einen waren die Grafen von Rechberg-Rothenlöwen (1122-1190) bereits gute Kumpels von Kaiser Barbarossa. Obendrein wurde 1801 Ignaz Thomas Scherr geboren. Er heiratete eine Frau aus Zürich und machte sich wegweisend und sehr erfolgreich an die Sanierung des Schweizer Bildungssystems. Er hatte moderne, bis in heutige Zeit weisen Ansichten zur Pädagogik Er trat auch für das Verbot von Kinderarbeit ein und machte sich in konservativen Kreisen beträchtliche Feinde.

Jetzt aber wieder “Augen auf”. Ortseinfahrt Rechberg und an der ersten Kreuzung rechts ab. Wir haben das Ziel erreicht. Unmittelbar parken wir gegenüber dem sanft ansteigenede Asphaltsträßchen zur Ruine. In 15 Minuten schaffe sorgar ich es dort hin. Die Burganlage , ist hervorragend renoviert. Hat der Spaziergänger, auch Frauen sind eingeladen, Glück und Lust, könnte in der Ruine ein Stützbier getrunken werden. Knallharte Extremsportler werden sich weiter bergan zur Wallfahrtskirche hochhangeln. Unterwegs findet sich eine Bank um galoppierenden Puls zu ordnen. Die “Ochsentour” bekommt allerdings eine gewisse Leichfüßigkeit wenn man bei Spazieren ans Essen denkt. Denken genügt nicht, es braucht Resultate.

Also runter vom Bergriesen und hinab nach Straßdorf. Mitten im Ort, ein regelrechtes Loch mit einem Kreisverkerkehr, nicht beirren lassen, sonden gerade den kurzen Buckel hinauf und sofort rechts zum Parkplatz des Gasthauses “Krone” einbiegen. Familie Kaißer hält immer noch durch und betreibt diese Speiseoase seit dem Mittelalter. Versprochen, bei diesem Ausflug kann nichts schiefgehen. Gute Stärkung und guten Appetit.

PS:
Nachts, die oben genannte Expedition zu unernehmen empfehle ich nicht, denn da haben ordentliche Wirtschaften geschlossen. Und weiterhin macht sich um den Rechberg ein Gespenst namens “Klopferle” mausig. Seit dieser Sage sind viele Gräfinnen und Grafen von Rechberg gestorben. Jedesmal hört man bis ins Tal das laute Klopfen.

 

Blick über den Hohenstaufen hinweg zum Rechberg.