Vincents Tagebuch

Francesco Petrarca über Bücher

von | 19. Mai 2023 | Allgemein

Am nächsten Tag fuhr ich mit Elisabeth auf den Mont Ventoux. Als die Päpste in Avignon residierten war auch Petrarca vor Ort. Er bestieg den Berg zu Fuß, da er nicht über ein Auto verfügte. 

Francesco Petrarca hat nun das Wort: Viele Menschen betrachten die Vergnügungen der Welt als ihr höchstes Gut. sie begreifen nicht, dass man dem entsagen kann.

Ich habe Freunde, deren Gesellschaft mir höchst angenehm ist. Sie sind aus allen Ländern, aus allen Jahrhunderten.Sie haben sich im Kriege hervorgetan, in Staatsgeschäften und in den Wissenschaften. Es ist leicht, mit ihnen fertig zu werden, sie stehen mir immer zu Diensten. Ich lasse sie kommen und schicke sie wieder weg, so oft ich will. Sie sind nicht verdrießlich und antworten mir auf alle Fragen. Andere entdecken mir die Geheimnisse der Natur. andere lehren mich, wohl zu leben und und ruhig zu sterben. Andere verjagen mir durch ihre Munterheit meinen Kummer ud belustigen mich durch ihren Witz. Andere machen meine Seele fähig, alles zu erdulden und nichts zu wünschen und lehren mich, mich selbst zu ertragen. Kurz, sie öffnen mir den Weg zu den Wissenschaften und Künsten.Zur Vergeltung für so viel Dienste verlangen sie nichts als ein wohlverschlossenes Zimmer in einer Ecke meines kleinen Hauses , wo sie vor dem Wurm geschützt sind. Endlich nehme ich sie auch mit mir in die Felder, deren Stille ihnen besser gefällt als der Tumult der Städte.

Francesco Petrarca, * 20. Juli 1304 in Arezzo; † 19. Juli 1374 in Arquà, italienischer Dichter und Geschichtsschreiber. Zündfunke des Renaissance-Humanismus und gemeinsam mit Dante Alighieri und Boccaccio hervorragender Zündfunke der frühen italienischen Literatur. 

Dies ist der gesamte Inhalt einer Handschrift, die mir heute ein Antiquar ins Haus lieferte. Gedanken und Text hätten auch von mir sein können, nur hätte ich es nicht so schön formulieren können.