Liebe Laura,
Momentan beschäftige ich mich intensiv mit der Franche Comté, dem französichen Jura. Das Wort Franche hat nichts mit France zu tun, im Gegenteil. Es steht ursprünglich für Freiheit, weshalb die felsige Landschaft auch den Namen Freigrafschaft hat. Dort kommt der Comtékäse her, der kaum in bäuerlichem Detail produziert wird, sondern in Genossenschaften. Der Käse hat strenge Überwachungskriterien, wird aus der Rohmilch von Montbéliard-Kühen verkäst. Übrigens die Stadt Montbéliard, ursprünglich württembergisch, war damals als Mömpelgard berühmt. Das Württembergische Schloss zeugt noch davon.
Als erstes interessierten mich die Charaktereigenschafter der Einwohner. Sie sind nicht sehr gesprächig, schaffig, und gerade heraus. Ich ging dieser DNA nach und bohrte nach, warum sie den Schwaben so ähnlich sind. Das weitete sich dann aus, denn auch die Bewohner des Fränkischen Jura und die des Schweizerischen Jura sind genauso gestrickt. Ein Wissenschaftler bin ich nicht, aber aus dem Gefühl heraus dürfte das Klima, die vielen Steine und karge Böden sich in denen Genen verankert haben. Überall Ähnlichkeiten wie Erfindergeist, Uhrenindustrie, Werkzeugbau und sonstige Tüftelei.
Der Fränkische Jura beginnt nördlich von Nürnberg, zieht sich südwestlich duch die Schwäbische Alb bis nach Basel und auf der anderen Seite des Rheingrabens zieht sich der Schweizer Jura hoch und geht in den Französischen Jura über. Viel Steine gabs und wenig Brot. Dass solche Menschen anders sind, auch widerspenstiger als in niederen, wärmeren Regionen, dafür gibt es sicher wissenschaftliche Erhebebungen, dabei will ich es belassen.
- Die Architektur der Zisterzienser liebe ich. Die reine Lehre, kein Zierrat, nur die Wucht der klaren Baulinie.
- Die Ordensregel der Zisterzienser postuliert Schlichtheit. Keine hohen Kirchtürme, wie auch in Kloster Maulbronn oder Schloss Bebenhausen.