ein Aquarell? Eigentlich nur eine Farbprobe und auch der Füller wird getestet. Ich schleife meine Füller an der Spitze immer auf extrem fein. So etwas kann man nicht kaufen, also schleife ich es selbst.
In mir ist eine gewisse Leere, was nicht bedrohlich ist, denn das Restaurant hindert mich am Abtriften. Das Schwabenbuch ist im Buchhandel und auch mein dickes, fettes Tagebuch ist schön gedruckt. Die Schreiberei: es ist geschafft, aber wie geht es weiter?
Ich fühle ähnlich wie die heutige Jugend. Alle haben wir sehr viele Möglichkeiten. Ich komme mir vor, als stände ich im Wald und einige Waldwege locken in verschiedene Richtungen. Ich weiß nicht wohin, bin unentschlossen, und so kam mir das Gebirgstal Bergell in den Sinn. Der Dichter Rainer Maria Rilke empfand es als Paradies. Es ist die Zauberlandschaft die Giovanni Segantini malte, und aus der Alberto Giacometti und seine Familie stammte. Die Ortschaft Stampa und dem Juwel der dicken Mauern, der Dörfer Bondo und Promontogno oder der sonnige Höhe von Soglio verbindet mich mit einer mentalen Sehnsucht. Blicke ich auf die furchterregenden Zacken der Berge die das Tal verdunkeln und denke womöglich an die goldene Ehrennadel des Schweizer Alpinclubs Bregaglia, dann habe ich das Gefühl der zweiten Heimat.