Vincents Tagebuch

Das Raubtier und das Weichei

von | 9. Januar 2025 | Tagebuch

Hitler steckte bereits in Cortés, Pizarro, General Bugeaud, Savorgnan de Brazza, Livingston und Stanley. Es gibt eine dynamische Beziehung zwischen der Ausrottung der indigenen Völker Amerikas, der Vernichtung der Schwarzen und der von den Nazis in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa betriebenen Vernichtungspolitik, behauptet die in Frankreich lebende kolumbianische Anwältin Rosa Ame­lia Plumelle-Uribe.

Das Argument ist schon alt, es geht auf Aimé Césaires 1950 erschienenen “Discours sur le colonialisme” zurück. Der Dichter aus Martinique warnte “den sehr vornehmen, sehr humanistischen und sehr christlichen Bourgeois des 20. Jahrhunderts, dass er einen Hitler in sich trägt, von dem er selbst nichts weiß, dass Hitler in ihm haust, dass Hitler sein Dämon ist, dass, wenn er über ihn schimpft, er das aus einem Mangel an Logik tut, denn im Grunde ist das, was er Hitler nicht verzeiht, nicht das Verbrechen an sich, das Verbrechen gegen den Menschen, nicht die Erniedrigung des Menschen an sich, sondern dass Hitler kolonialistische Methoden auf Europa angewandt hat.” Kleines Beispiel, die Ureinwohner von Patagonien, die Yagán wurden, von Argentinien und Chile komplett ausgerottet (stimmt nicht ganz eine alte Frau lebt noch). Charles Darwin lernte dieses Volk auf seiner zweiten Reise 1832 noch kennen und bezeichnete es als eine Mischung von Tier und Mensch.

Ich, Vincent meine: Man soll bekanntlich keine Hitlervergleiche heranziehen, denn seine Verbrechen sind zu monströs, um vergleichbar zu sein.
Es klingt aber nicht übertrieben zu sagen, dass in jedem von uns ein kleiner Hitler steckt, oder anders gesagt, wir Menschen sind von unserer Veranlagung her aggressive Raubtiere.

Gegen diese Veranlagung gibt es nur ein Gegenmittel, weg von niederen Instinkten, und das wäre die Pflege der Kultur, friedenstiftendes Essen und Trinken, pauschal gesagt das Vermitteln von christlichen Werten, schlichtweg gute pazifistische Erziehung und Bildung.

Und dies auch im richtigen Maß. Im Klappentext des Buches lesen wir: “Verstanden sich die Menschen der Moderne als Eroberer, sehen sie sich heute als Opfer.” Das Versprechen einer besseren Welt, frei von Fatalismus und Fanatismus, das Aufklärung und Revolution einst gegeben haben, ist einer sich selbst bemitleidenden Gesellschaft gewichen.

Mehr zu diesem Themenkomplex in dem Buch von Pascal Bruckner:
“Die Gesellschaft der Opfer”, Edition Tiamat Berlin, 2024.
Pascal Bruckner, ein französischer Philosoph. Er ist ein Verfechter des Laizismus und der Menschenrechte, gegen Rassismus, was er in seinen Büchern genau analysiert hat.

Um abschließend noch meinen Senf dazuzugeben, auffällig ist, dass Menschen die auf genussvolles Essen achten ich generell mehr vertraue als hartleibigen Kostverächtern. Hitler aß schlecht, Putin lebt, glaube ich nur von Pillen und Joghurt, Assad sieht auch aus wie ein Hungerkünstler, Big Donald isst schlecht, und wie immer gibt es auch Ausnahmen, man denke an den Mops in Nordkorea.

Es gibt nichts friedlicheres als einen Hamburger-angetriebenen Flugzeugträger und ich plädierte schon mehrmals dafür, nicht Raketen sondern Cheesburger an kleinen Fallschirmen auf Feinde und Terroristen abzuwerfen. Ein voller Bauch kämpft nicht gern. Deshalb ist jegliche Bekämpfung des Hungers auf der Welt, eine pazifistische Tat.