Die Aubergine kommt aus Asien. Frühe arabische Händler hatten sie sehr wahrscheinlich im Gepäck. Bereits im 13. Jhd. wurde sie im südlichen Italien vom Adel geschätzt. Die Tomate dagegen kam erst nach Entdeckung der „Neuen Welt zu uns“. Die Verbindung von Aubergine und Tomate brachte dann den Gemüseauflauf „Parmigiana“ in unsere heutige Genusswelt. Ein besseres Vegigericht fällt mir nicht ein.
Die Auberginen
Eine Geschichte von Nasreddin نصر الدين خواجه 13./14. Jahrhundert, Anatolien
Also wurde Nasreddin zum engen Vertrauten und bevorzugten Günstling des Herrschers. Eines Tages nun bereitete der Koch einige Auberginen zu, die dem Herrscher so köstlich schmeckten, dass er seinem Koch den Befehl erteilte, dieses Gericht ab sofort jeden Tag zuzubereiten. Auf den Ausruf des Herrschers: „Ist dies nicht das wohlschmeckendste und duftendste Gemüse der ganzen Welt?“ antwortete Mullah Nasreddin pflichtgemäß und untertänigst: „Ja, Euer Majestät! Das allerbeste.“ Als nun am fünften Tag zum wiederholten Male Auberginen aufgetragen wurden, brüllte der Herrscher:„Nehmt sofort dieses Essen hinfort! Es schmeckt schauderhaft!”
„Ja, wirklich, Euer Majestät”, pflichtete Mullah Nasreddin seinem Herrn bei, „wahrhaftig, es ist das übelste Gemüse der Welt. „Aber Nasreddin”, wandte der Herrscher erstaunt ein, „vor einigen Tagen noch priesest du dieses als allerbestes Gemüse!” Darauf Nasreddin: „Ja, Euer Majestät! Aber schließlich diene ich dem Herrscher und nicht dem Gemüse!”
Vita
Hodscha Nasreddin ist der bekannteste Dichter und Satiriker der türkisch-islamischen Hemisphäre. Manchmal spielt Nasreddin in seinen Witzen die Rolle eines schlauen Menschen, manchmal die eines Idioten. Bedingt durch die weite geografische Verbreitung und die lange zeitliche Überlieferung wurden Nasreddin immer wieder neue Geschichten zugeschrieben. So konnte es nicht ausbleiben, dass die ihm zugeschriebenen Witze eine bunte Mischung aus Volksweisheit, Schlauheit, aber auch derben oder anzüglichen Inhalten sind.