Meine Lektorin, Berlinerin gefiel das Wort so sehr, und so musste Luggeleskäs unbedingt in mein Schwabenbuch. Also gut. Mit Luggleskäs ist in Schwaben der Quark gemeint. Der ist aber mittlerweile durch technische Verstümmelung ohne Ecken und Kanten. Gesetzlich ist aber alles genau geregelt. Das ist beim Topfen nicht der Fall, da ist jeder Mist erlaubt und man muss sich nach dem Ethos der Molkerei richten. Beispielsweise Andechser ist sehr in Ordnung.
Mein echter Luggleskäse geht so: Einen Liter Milch in eine Schüssel und dann den Saft einer Zitrone dazu mengen. Drei Tage mit einem Tuch abgedeckt hat die Milch umfermentiert. Das Abdecktuch kommt in ein Salattsieb und dann die “gestande Milch” hinein. Das Milchwasser (Molke) läuft ab. Zurück bleibt Luggeleskäse den man leicht salzen kann oder aber süß vertilgt.
Andere Methode wäre, diesen Liter Milch mit mit etwas Naturquark impfen. Das Endprodukt ist dann aber wieder etwas anders. Egal wie der Versuch abläuft, alles bleibt essbar und das abgelaufene Milchwasser, etwas gesalzen ist ein hervorragendes Gesöff.
Zu allem dann Pellkartoffeln und viel Schnittlauch. Soll nochmal einer behaupten, man käme nicht mit 5 Euro gesund durch den Tag.
PS: Und heute half mir ein Freund auf die Sprünge. Im Badischen spricht man von Bibbeleskäse. Der Name kommt nicht von Böbbele, die sich bei der Milchgerinnung bilden, sondern diesen Böbbeleskäse verfütterte man an kleine Bieberle, also frischgeborene Kücken.