Vincents Tagebuch

Ein schwarzer Dienstag ist es nicht.

von | 17. März 2020 | Allgemein

Überhaupt habe ich die Gabe niemals völlig schwarz zu sehen. Nicht erst auf die Empfehlung der Kanzlerin, nein, wir sind vor 14 Tagen schon drauf gekommen, dass man die Tische im Restaurant so weiträumig stellen sollte, dass das Corona-Virus nicht überspringen sollte. Heute mittag finden sich immerhin noch 9 tapfere Gäste ein, abends schließen wir. 50 Gäste haben abgesagt. Die restliche Woche bringen wir es aber bis jetzt auf täglich 40 Gäste. Wollen wir hoffen dass es so bleibt.

Der Steuerberater empfahl, dass wir uns für Kurzarbeit bei der Arbeitsagentur anmelden sollten. Ich weiß gar nicht wie das funktioniert. Nun habe ich die „Gebrauchsanweisung“ im Internet heruntergeladen. insgesamt muss ich mich durch 90 Seiten büffeln. Die Kladde habe ich jetzt ins Eck gefeuert. Eine Unverschämtheit, da bleibt einem nur noch der Hass auf das Beamtentum. Mal sehen, wie wir uns durchwursteln können. Dann habe ich heute mal mein kleines Aktiendepot, das für meine Altersversorgung sorgen soll, angeguckt. Wenn ich als zukünftiger Tattergreis nur noch bei Aldi kaufen werde, müsste ich damit zwei Jährchen durchkommen, vorausgesetzt der DAX schmilz nicht völlig zusammen. Meine Rente von 100 Euro im Monat wird’s dann auch nicht mehr rausreißen.

Aber egal, vor zwanzig Jahren sagte mir schon der damalige Steuerberater, schauen sie dass sie ihr Musikinstrument gut beherrschen, dann können sie sich wenigstens als Straßenmusiker noch etwas über Wasser halten. Also, Corona sorgt immerhin für mehr Freizeit, Zeit zum Üben.

Liebe Leser, wenn sie nicht Querflöte spielen, dann versuchen sie sich mal an einer Sauce Béchamel (siehe Überlebensrezepte).

Mein Gott welch vernarbte Stirn. Was hat die nicht schon alles aushalten müssen.

Mein Gott welch vernarbte Stirn. Was hat die nicht schon alles aushalten müssen.