Das Dünsten ist ganz aus der Mode gekommen, warum ist mir unerklärlich. Man kann Gemüse in Salzwasser schmeißen und weich kochen. Viele wertvolle Bestandteile entweichen so ins Salzwasser und sind nicht mehr im Gemüse. Trotzdem ist dies in der Gastronomie die übliche Garmethode. Sie geht schnell und ist simpel zu bewerkstelligen. Vor allen Dingen erhält sich weitgehend die schöne Farbe des Gemüses. Erfreulicherweise entdecken die Bürger wieder, dass sie auch einen Geschmackssinn haben und sich nicht nur vom Augenschein verführen lassen wollen. Es wird also Zeit, dass wir die Gemüse so zubereiten, dass ihre Inhaltsstoffe und das maximale Aroma erhalten bleiben.
Nun zum Beispiel der Karotte, die meistens nach nicht viel schmeckt aber nun folgt eine Garetmethode welche Karotten, gelbe Rüben wie ich sie gerne nenne zu einem wirklichen Geschmackserlebnis machen. Eine Schalotte wird fein gewürfelt und mit etwas Butter im Topf glasig gedünstet. Dieser Topf benötigt einen Deckel der möglichst dicht ist. Die die gelben Rüben kommen hinzu. Sind sie dick und groß schmecken sie meistens intensiver und es empfiehlt sich diese zu teilen und mit den Schalotten ein bisschen angehen lassen. Anschließend den Topf fingerhoch mit Gemüsebrühe auffüllen und auf kleinsten Feuer mit dem Deckel garen. Unsere Omas hatten eine innere Uhr, so dass sie alle 10 Minuten automatisch zum Herd gingen und den Deckel lüpften, ob noch Flüssigkeit im Topf ist. Die Dünsterei dauert ungefähr 45 Minuten bei kleinstem Feuer. Merke egal wie man die Energie hochdreht und alles Brodeln lässt, im Topf werden es nie mehr als 100 Grad. Also, geringste Energiezufuhr, grad so dass es köchelt, und man nicht dauern gucken dass nichts anbrennt.
In die eine Karotte einstechen und überprüfen ob sie weich ist. Anschließend können wir bei offenem Topf und großem Feuer die restliche Brühe einreduzieren und mit den Gelben Rübchen servieren. Es empfiehlt, sich aber, diesen dicken Saft beiseite zu stellen und die sie in Butter in einer Pfanne braun braten und mit diesem Fond ablöschen.
Man kann nach Belieben würzen, oder gar nicht, damit man das wirkliche Aroma kennenlernt.
Ein Hauch Muskat empfiehlt sich vielleicht noch und mit ein bisschen Salz nachhelfen, wenn die Gemüsebrühe nicht genügend geliefert hat. Auf alle Fälle, wer solche Karotten sich bereitet, weiß endlich wie Karotten zu schmecken haben, sofern sie kein kunstdüngergetriebenes Scheinprodukt sind.
Guten Appetit