Vincents Tagebuch

Pfannkuchen

7. September 2025 | Tagebuch

Meine Lieblingssuppe ist die Flädlessuppe und mein Lieblingsdessert ein Marmeladepfannkuchen. Eine Erinnerung an meine Oma und an ein Erlebnis, wie ich es in der “Weinstube zur Kiste” in Stuttgart erleben durfte.

Dicker, fetter Pfannkuchen, das braucht in Schwaben keiner. Diese Varietät wollen wir den Norddeutschen nicht entreissen. Ein Flädle muss dünn sein. Ich machen es in einer ausgebrannten Eisenpfanne. Diese Pfannen überfordert viele, deshalb ist die Antihaftpfanne prinzipiell eine gute Sache.

Man gibt einen flachen Teelöffel Butter in die Pfanne und wartet bis es etwas brutzelt. Die Pfanne so schwenken, dass der Boden rundum fettig glänzt. Die Pfanne schief halten und nicht zu dicken Teig in die heiße Pfanne fließen lassen. Heiß bedeutet nicht rauchen, sondern so heiß, dass der Teig am Pfannenboden haftet.

Dabei die Pfanne schräg drehen, damit der Teig den kompletten Pfannenboden bedeckt. Hat man zuviel in der Pfanne kann man den übrigen Teig sanft zurückschütten. Es bleibt Teig am Pfannenrand hängen. Das macht nix, weiterbacken und wenig später den Teigzipfel entfernen und vespern.

Den Pfannkuchen, oder besser das Flädle wenden. Beide Seiten sollten hell bis dunkebraun gefleckt sein. Trotzdem nochmal wenden und weiterbacken.

Meist hat man zuviel Feuer, sozusagen eine rauchende Pfanne und die ganze Bude stinkt nach verbranntem Fett. Nimmt man kein Öl, sondern Butter riecht es wenigsten nach verbrannte Butter. Butter ist aber schnell verbrannt, also, nur wenig Hitze. Beim Pfannkuchenbacken muss nichts explodieren, knallen oder rauchen.

Egal ob dicker Pfannkuchen oder perfekt hauchdünnes Flädle, entscheidend ist, dass beides wirklich durchgebacken und kein bleiches “Fensterleder” produziert wird.
Schauen Sie sich das Foto an. Ich kam von einer Hamburgreise um beim Rowohltverlag meine neue Buchidee übers Burgund vorszustellen. Deshalb war ich aushäusig und rastete Freitagmittag im Fränkischen in der Nähe der Autobahn. Die Brühe war traumhaft, der Leberknödel auch und die “Blindschleichen” in der Suppe störten geschmacklich nicht, denn ein bleicher Pfannkuchen schmeckt nach gar nix.

Flädleteig
200 g      Mehl
1/4 l        Milch
2             Eier
1 EL        zerlassene Butter
1 Prise    Salz

Ich mache das Ganze nach Gefühl. Zwei Eier kommen in einen Mixbecher. Mit dem Handmixer mixe ich ungefähr einen Viertelliter Milch dazu. Zwei EL Mehl und eine Prise Salz dazu. Nun die flüssige Butter untermixen. Sie sorgt für eine lockere Konsistenz. Man vermeidet so zähe Lappen. Der Teig sollte lieber etwas zu dünn als zu dick sein. Je nach Viskosität gibt man etwas Mehl dazu oder, wenn zu zähflüssig, etwas Milch dazu. Ist der Teig zu dick erhält man “Panzerplatten”. Also der Teig: Cremig-leichtflüssig.

Super Leberknödelsuppe mit "Blindschleichen"