Vincents Tagebuch

Wurstsalat

28. August 2025 | Tagebuch

Am Dienstag rief Eva aus der Stadt an, ob sie mir etwas mitbringen solle? “Ja, geh in die Markthalle zu den Schwäbisch-Hallischen und bring mir Schinkenwurst mit, nicht geräuchert, sondern normale Schinkenwurst, und 300 g Hinterschinken auch noch. Abends machte ich mich dann an die Zubereitung eines Wurstsalats. Den letzten habe 1969 in meiner Lehrzeit serviert.
Wir hatten ihn damals zweierlei auf der Karte, einmal so wie ich ihn jetzt darstellen werde und das andere Mal als Schweizer Wurstsalat mit dünnen Streifen Emmentaler Käse.
Auf dem Foto sieht man, dass die Streifen recht dünn geschnitten sind.

Der Grund ist folgender: Die Marinade, also Essig Öl, eventuell paar Tropfen Kirschwasser und so weiter, Schnittlauch könnte noch dazu, all das sollte möglichst viel zwischen die Wurst geraten. Mittlerweile werden aus Faulheit oder Unwissenheit die gröbsten Brocken auf den Teller geworfen das bedeutet auch, dass die Marinade nirgends richtig eindringen kann. Und zum Schluss noch eine Todsünde, um Himmels willen ein Wurstsalat nicht salzen, die Wurst ist schon salzig genug. Mein letzter Wurstsalat, in einem ansonsten guten Gasthaus, war eine Pleite. Es war keine gute Wurst, sondern ein Industriefake. Wer solche Ware verwendet hat bereits verloren. Der Wurstsalat mit 10,50 war viel zu teuer, denn er war gar nichts wert. Er blieb mir infolge üblen Aufstoßens einige Zeit in Erinnerung. Mein Vater sagte immer: “Der Fraß hot no stondalang mit m’r gschwätzt.

Mit Tropeazwiebeln und selbstgemachtem Essig, dazu bestes Brot. Einfache Küche erfordert beim Einkaufen Hirnschmalz und ist alles andere als einfach .