Vincents Tagebuch

Kornbühl

von | 3. Mai 2024 | Allgemein

Heute morgen las ich bei Baruch Spinoza: Die Menschen, sie sind immer in Bewegung, hasten hin und her. Mit welchem Ziel? Reichtum, Ehre, Sinnenlust?
Solche Ziele weisen in die falsche Richtung. Jedesmal wenn ein Ziel erreicht ist brüten wir neue Bedürfnisse aus.
Soweit die Erbauung zum Sonntag.

Weniger ist oft mehr. In der Coronazeit kam ich selbst darauf, dass es sehr schön ist, wenn man sich in der Welt gut auskennt. Größere Erkenntnis war aber, dass das Nahe auch sehr schön sein kann.
Der Begriff “Kornbühl” erweckte mein Interesse. Weiterführend kam die Erkenntnis, dass dies keine Gegend, sondern ein Berg ist. “Oben stehet die Kapelle…”, also los. Ich bin kein ausdauernder Fußgänger, aber ich schaffte es hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Mein Weg führte auf eine Wanderroute, die mich bei herrlichster Aussicht wieder zum Auto finden ließ. In einer Stunde war alles abgelatscht und ich hatte mir ein gutes Mittagessen verdient. Sehr zu empfehlen, nicht weit vom Kornbühl, in Richtung Stuttgart bietet sich das “Restaurant Hirsch” an, in Sonnenbühl, in der Dorfstraße. Man kann wählen zwischen Rustikal- und Sternerestaurant. Vorbestellen ist sehr zu empfehlen. Ich hatte nicht rechtzeitig den Tisch reserviert, bin dann auf dem Heimweg zur Achalm ausgewichen, und habe inmitten grüner Wiesen und am See, im Stauseehotel in Glems, richtig guten Spargel und Wiener Schnitzel schnabuliert. Damit alles elegant am Gaumenpförtner vorbeiglitt bestellte ich mir eine Flasche 2018 Aloxe Corton der Domaine Maratray-Dubreuil. Dreiviertelvoll kam der Korken wieder auf die Flasche. Im heimischen Clubsessel verdöste ich den Abend damit.

PS: Zu Spargel generell. Mittlerweile hat sich unter dem Essvolk der Wunsch etabliert, dass alles “knackig” sein sollte, überhaupt wenn man es selbst schon nicht ist. Jedem das seine, Spargel halbfest ist unter guten Köchen der Normalfall. Ich mag ihn aber nicht hart oder mittelhart, sondern weich, also geschmacksintensiver und weniger bitter. Mit weich ist aber nicht die schlappe Variante gemeint. Vorsichtshalber sage ich das bereits bei der Bestellung.