Vincents Tagebuch

Schwäbische Küche II

von | 23. November 2023 | Allgemein

Im Vorwort des Schwäbischen Kochbuchs von 1748 steht folgendes.
Aufrichtige und bewährte Nachrichten von allem ersinnlichen Koch und Backwerck. Dem Frauenzimmer dienlichen Mitteln und Kunst-Stücken nebst einer kleinen Hausapotheke.

Nötige Vorrede…
…Daß aber einige Speisen darinnen fürkommen, welche einem schwäbischen Mund nach seinem gewohnten Geschmack nicht recht gut schmecken möchten, benimmt dem Werth unserer Arbeit nichts. 

In der Tat sind unter den fast 700 Rezepten traditionelle Gerichte, aber auch solche, die uns heutzutage noch als modern anmuten. Spinatwürste mit Parmesan (den gab es ofensichtlich schon damals), Krebsknöpflein, Artischocken, Spargel, beides in vielen Varianten. Dann junge Tauben oder Krammetsvögel gefüllt oder in vielfältiger Bereitung, Potage von Schnecken, neun Rezepte vom Aal, Boeuf à la Royale, gefüllte Kapaune, Potage vom Kalbskopf, Roulie de Boeuf (Roulade).

 

Maultaschen und Spätzle sind offensichtlich noch nicht bekannt, allenfalls gibt es eine Unmenge gefüllter Raffiolen, sie sehen aus wie Agnolotti (Halbmondschiffchen), sind aber nicht aus Nudelteig sondern von Mürbteig umhüllt und im Ofen gebacken.