Vincents Tagebuch

Helden der Arbeit

von | 12. April 2023 | Allgemein

zusammen mit dem Vater führen Sie den Fischereibetrieb Dr. Kuhn. Nördlich von Karlsruhe befischen Sie die professionell Rheinauen bei Leopoldshafen.

Wenn man in diese Gesichter schaut, da fragt man sich warum so Viele nichts lieber tun, als sich vor dem Computer den Hintern platt zu sitzen. Keine Frage, das Handwerk ist wieder im Kommen und immer mehr Jugendliche finden große Befriedigung mit allem was Sie mit Ihren Händen gestalten können. Nichts schöner als am Feierabend sein Tagwerk zu sehen.
Während man bei “Kopfberufen” die Eignung schwerer erkennt, tritt sie im Handwerk schnell zutage (des Maurers Wand stürzt ein, Tisch krumm gehobelt, das verkohlte Schnitzel…). Ich behaupte für gutes Handwerk benötigt man mehr Begabung als für akademische Berufe, da muss alles zusammenkommen: Geschicklichkeit, Motorik, Hirn, Kraft, Schnelligkeit, Entscheidungsfreudigkeit, Mut zum Risiko, körperliches Durchhalten und logisches Denken. Wichtig wäre allemal, dass ein Mensch seiner Begabung folgt und nicht dem Ehrgeiz der Eltern, nur damit diese sagen können: “Onser Töchtlerle studiert fei!”). Würde der Staat die Berufswahl schulisch besser lenken, hätten wir mehr gute Akademiker und bessere Handwerker. Insgesamt sehe ich es so: Die Republik versinkt im Mittelmaß. “Word-Life-Balance” wäre kein Modebegriff, wenn Viele nicht unglücklich in ihm Beruf wären, sondern sich aufs “G’schäft ” mehr freuen könnten, als ständig die “Arbeitshölle” mit permanenter Urlaubssehnsucht zu kompensieren.

Harter Spruch nun: “Wer sich nicht im Beruf verwirklichen kann, wird sich nie verwirklichen.” Selbstverständlich gibt es auch Unglückliche die sind zu unbegabt fürs Verwirklichen. Um den ewigen “Sowohl als auch Typen” den Wind zu nehmen, natürlich gibt es immer Ausnahmen.

Zurück zu den Rheinfischern. Seit Jahren beliefern die Drei uns, und durch sie habe ich zum ersten mal erfahren dürfen, dass wirklich frisch gefangener Fisch nicht nach “Fisch” riecht. Beispielsweise bereiten wir aus dem Waller (Wels) ein köstliches Tatar. Mit normaler Handelsware wäre so etwas nicht möglich.