Es war einmal ein Landei,
im Kloster gottgefällig erzogen, das hielt Fellatio für einen italienischen Fußballer. Dann begann der Bub zu lesen um sich wenig später trotzdem in eine Kochlehre zu stürzen. Darüber sind 54 Jahre des Kochens vergangen und der Mann ist immer noch nicht ausgeleiert. Das hat seine Gründe. Kein Leben ohne Zwänge, aber sie blieben immer indirekt, und Kochen ist ein, lässt man finanzielle Stolperstellen beiseite, ein sehr freiheitlicher Beruf. Ein Leidenschaft die von mir immer noch ungehindert ausgeübt werden kann. Eine Berufung, mit der man von Talent und Fleiß getrieben, machen kann was man will, dass nenne ich ein gutes Leben. Dies auch in der Warteschleife des Lockdown, die auf alle Fälle irgendwann vorbei sein wird.
Ermöglicht wird das allerdings nur durch Anerkennung einer guten Gefolgschaft. Um die muss man sich als Gastronom mehr kümmern als um die Töpfe. Vor dem Kochen kommen die Esser. An dieser Stelle meinen großen Dank an das formidable Publikum, das bisher und hoffentlich in Zukunft unser elegantes Gasthaus aufsuchen wird. Als guter Wirt, als eine Rarität, so sehe ich mich ganz unbescheiden, muss man seinen Stall sauber halten, ein Prozess, der Jahrzehnte des Justierens erforderte und der Wielandshöhe eine genießerische, keineswegs hedonistische, Kundschaft beschert hat.
An dieser Stelle meinen großen Dank an unsere treuen Gäste. Gäbe es diese Anhängerschaft nicht, dann wäre es jetzt inmitten der Corona-Vollbremsung höchste Zeit die Flinte ins Korn zu werfen.
Es gibt sie aber, die Wissenden, die noch Vorstellungen haben, was gutes Handwerk, gute Bioprodukte , wie die Natur durch Kochen nicht verbogen, sondern geehrt wird. So endet alles in Wohlbefinden und dazu trägt in starkem Maße, dem Gast gegenüber eine adäquate personelle Besetzung bei.
So grüßt trotz allem, nicht Hans im Glück, sondern Old Vincent