Vincents Tagebuch

Rettich

von | 4. Juni 2020 | Tagebuch

Rettich von der Größe einer prächtigen Karotte versorgt den gegen den Alltag Ankämpfenden mit allem, was man braucht um zu siegen. Genügend Vitamin C, Carotin für den Scharfblick, alle B-Vitamine, Minerale wie Kalzium. Magnesium, Phosphor, Eisen und in großer Menge ein schwefelhaltiges Öl, das Raphanol, dann Senföl und Bitterstoffe, die den Magen aufräumen.

Es kommt nicht von Ungefähr, dass die Segnungen des Rettichs in Landstrichen beansprucht wird, in denen der Himmel voller Schweinhaxen hängt. Die verdauungsfördernde Wirkung ist auch mir bei weniger schwerem Essen geradezu unerlässlich. Kein Wurstbrot ohne Rettich, oder wenigstens ein Radieschen, dass mich zum Vesper wohlig kugelt.

Sehr zu beachten ist, dass geschnittener Rettich eine Verfallszeit von ungefähr einer Stunde hat. Wer kennt nicht das üble Aufstoßen von geraspeltem Rettichsalat, den der Koch in der Frühe wunderbar abgeschmeckt hat und der, uns und andere, Stunden später mit ungelüfteten Gerüchen belästigt. Mein Vater sagte immer, “Ein alter Rettich, der schwätzt noch Stunden später mit mir!”

In Asien kennt man den rohen Rettich kaum. Entweder er wird fermentiert oder gekocht. Durchs Erhitzen verliert er die Schärfe und rückt fast in die harmonischen Geschmackwelt von Kohlrabigemüse.

Ein Rezept für Rettichsuppe gibt es bei den Überlebensrezepten.

Rettichschneiden
Man legt einen langen, geschälten Bierrettich quer vor sich und schneidet hauchdünne Scheiben. Unten müssen sie zusammenhängend bleiben, den Rettich also nur zu zwei Dritteln einschneiden.Nun den Rettich auf die andere Seite legen und im 45° Winkel ebenso fein einschneiden, auch wieder so, dass der Rettich nie ganz durchgetrennt ist.Nun kann man den Rettich wie eine Ziehharmonika auseinanderspreizen und salzen.
Aber Achtung, jetzt gibt es das sogenannte Rettichholz: https://www.rettichholz.de