Der Spieltrieb hört ja nie auf, jedenfalls bei mir.
Nachdem alle Trompeten, Ventilposaunen, Tenorhörner verkauft und verschenkt sind, war eigentlich Finito mit Musik. Dann war die Querflöte aus meinen jungen Jahren übrig. Also gut, es geht mit Flöte weiter. Dann krallte mich eines Tages der Rappel. Ich wackelte am Musikhaus Schwerdtner (Königsbau) vorbei und mir stach ins Hirn, dass eine Mundharmonika ein schöner Zeitvertreib wäre.
Beispielsweise Sonntagsausflug. Die Frau befiehlt mir das Auto vorzufahren, und dann kommt sie ewig nicht. Ich sitze da und dünste vor mich hin. Das kennt so mancher Ehemann. Verheiratet zu sein bedeute die Kunst des Wartens zu verfeinern. Ich habe jetzt eine Mundharmonika.
Das Deutsche LIedgut klappte recht schnell. Für den Jazz wurde vorgestern eine Chromatische Harmonika angeschafft. Da werde ich mir allerdings noch ziemlich die Zähne daran ausbeißen. Nicht einfach, aber vorläufige spiele ich deutsche Volkslieder.
Etwas sentimentaleres als Deutsche Volkslieder gibt es glaube ich nicht. „Am Brunnen vor den Tore“, „Es waren zwei Königskinder“ u.s.w.. Kaum traue ich mir es zu sagen, aber diese Lieder treiben mir die Tränen ins Auge. Es sind wunderschöne Melodien, geradezu ergreifend.