Es geht mir gut,
habe gerade soviel Glück, dass ich nicht sagen kann ich wäre unglücklich. Noch glücklicher wäre ich, wenn ich den Weinkeller des Österreichischen Kaisers geerbt hätte. 1918, mit dem Ende der Donaumonarchie wurde dieses Wein-Weltereignis mit der Monarchie zusammen liquidiert.
Der Keller war gut gefüllt mit sage und schreibe:
32.000 Flaschen Tokayer
35.000 Liter Tokayer in Fässern
14.000 ungarischer Rosé
320.000 Liter sonstiger Ungarischer Wein
70.000 Liter Rheinriesling
29.000 Flaschen unterschiedlichster Weingüter
6.363 Flaschen Champagner
1.531 Flaschen Cognac, Likör und Rum
Da beschleicht einen das Gefühl, dass es höchste Zeit war die Monarchie zu beenden. Der Kaiser wusste davon glaube ich wenig, denn er war sehr sparsam. Im Grunde haben die Hofschranzen die Monarchie an die Wand gefahren. Der Kaiser war auch gegen den Krieg 1914, allerdings war zu alt oder willensschwach. Er lebte gedanklich noch im 18. Jahr, um sich gegen seine Präsidialkamarilla durchzusetzen.
Der Champagner wurde 1923 im Staatl. Auktionshaus Dorotheum in Wien versteigert. Der übrige Keller im Wert von 2 Millionen Goldkronen wurde dem Invalidenfonds überlassen. Im Weinkeller, der unter dem Amalientrakt beheimatet war, richtete der Invalidenfonds eine Kneipe ein und dort wurden die Schätze preisgünstig ausgeschenkt, was man wieder als einen Sündenfall bezeichnen könnte.
Wie soll man solches Wirtschaften verstehen? Ich schon gar nicht, ich verstehe ja im Grunde schon das nicht was ich verstehe, und das was ich nicht verstehe natürlich ganz und gar nicht.