Es ist ja andauernd die Rede von Sterneköchen,
ganz besondere Aufmerksamkeit wird “Weltmeistern” mit drei Sternen zuteil. Von den Leuten, welche diese Höchstleistungen finanzieren ist jedoch herzlich wenig die Rede. Nie hört man etwas von Dankbarkeit gegenüber den Betrieben die sich diesen Wahnsinn leisten und ihrem Küchenhelden einen hochdotierte Wohlfühlkokon bieten.
Unbehelligt von Buchführung, und bürokratischen Hürden kann man schalten und walten wie man will. Man halte sich vor Augen, dass das Kochen nur 30 Prozent der Probleme eines Restaurant sind. Mit anderen Worten, jeder Einsternekoch hat 70% mehr Probleme zu bewältigen, ganz zu schweigen von den Sorgen um Kredite u.s.w.
Je länger ein Betrieb sich mit drei Sternen schmücken darf, um so mehr häuft sich der finanzielle Verlust, den man auch als Werbekosten schönreden kann. Kommt hinzu dass verdientermaßen ein solcher Spitzenkoch das vierfache verdient wie ein normaler Smutje. Leider ist es so, dass es der Narzissmus einiger solcher Köche nicht zulässt, ein wenig Dankbarkeit zu zeigen.
Einer der besten Köche der Welt, Bernard Pacaud, kocht in Paris in freier Wildbahn. Die Menüs dort sind sehr teuer. Fehlt das Sponsoring eines Hotels oder eines Mäzens, dann sieht die Rechung aus wie auf dem Foto nebenan. Wir waren zu Dritt und haben nicht viel verspeist. Seit dem Restaurantbesuch sind mittlerweile sechs Jahre vergangen. Heute kann man noch 300 Euro dazu legen. Es handelt sich hierbei nicht um Wucher, sondern um solide, knapp bemessene Kalkulation. Sie werden es kaum glauben: Der Koch war nie und wird nie, ein reicher Mann.
Unterm Strich betrachtet, mit der Weisheit und dem Abstand Abrahams gesehen, ist Drei-Sterneküche eine ziemlich obszöne Angelegenheit.