Große Hetze in den Medien aus der Ecke der Elendsberufe, der Influenzer und Medienjournalisten. Da wird wenig analysiert oder werden Hintergründe erörtert. Da wird geschrieben, die reinste Hurerei, nur das, was das Publikum, die Mehrheit hören will. Allgemeiner Tenor, Gastronomie ist viel zu teuer.
Gastronomie ist ein weites Feld, und die Hälfte davon ist “unter aller Kanone“. Der Spruch stimmt mehr denn je, wer nichts wird, der wird Wirt!“ Und wer einen Hochzeitstag der Herzallerliebsten spendieren möchte, kann mit Dreißig Euro viel erleben. Viel Schreckliches! Gerade die Billigkneipen mit Rostbraten für sechzehn Euro sind die teuerste Wahl, denn solch Essen ist meist gar nichts wert. Ein guter Rostbraten muss über zwanzig Euro kosten. Jeder Wirt muss gewinnorientiert sein. Die Gäste entscheiden. Solls billig sein (Preis-Leistungs-Idiotie) ist man vielleicht mit Altölfritten zufrieden, bitteschön.
Handwerklich korrekte Gastronomie, also ohne Päcklesauce, ohne Tütenspätzle, Margarine, Tiefkühlfindlinge und Frittenzwiebeln oder vorportionierte Tiefkühlschnitzel ist sehr lohnintensiv.
Gute Köchinnen und Köche wollen gut bezahlt sein, deshalb gibt ein schlauer Wirt die verabreichte (Mehrtwert)steuer, diesen Mehrwert, möglichst gut ans Personal weiter. Ein bisschen dafür braucht er nicht für sich selbst, sondern für die allgemeinen Kosten. Alle reden immer vom teuren Essen. Zwei Drittel, der Unkosten einer Wirtschaft haben nichts mit Essen zu tun, sondern mit dem ganzen Drumherum, damit der Staat und die Bank zufrieden sind und die Technik und das Interieur nicht völlig abrockt.
Ich kennen keinen soliden Gastronomen, der reich geworden wäre. Wenn man alles richtig macht, fleißig ist und kein Pech hat, kann man von einer Wirtschaft gut leben, mehr aber nicht. Will man mehr, tritt man in die Stapfen von Alfons Schubeck, oder auf die Typen die mit geleasten Supersportwagen ihre Freizeit verbringen. Bei letzteren Doofköpfen ist der Insolvenz-Zyklus häufig drei Jahre. Diese Frist nach der Betriebsgründung fordert eine Steuer-Bilanz. Es werden Steuern fällig, doch der Delinquent ist dann gerne auf der Flucht und der Betrieb mit “Luftgeld” an einen Nachfolger weitergegeben.
Da liegt der Hund begraben, wer gar nichts kann außer den Staat zu bescheissen, der wird gerne Wirt, der oft nicht weiß dass verdorbenes Essen Leben gefährden kann. Die unzähligen Chaoten sind kaum zu überwachen. Das Problem ließe sich einfach beheben wenn der Koch oder Wirt zu einer Lehrzeit und Prüfung verpflichtet wäre. fast jeder Beruf muss erlernt werden, ausgerechnet die Gastronomie nicht.
PS: Es gibt sehr viele gute, solide Gastronomen, die leider mit sehr vielen schlechten Gastronomen in einen Topf geworfen werden. Letztere brauchen im Grunde gar keine Mehrwertsteuersenkung, denn beruflich können Sie nichts, scheffeln aber viel Geld und sind in Sachen Schwarzgeld und Lohnbetrug ausgebuffte Experten.

