Der “Adler in Asperg” ist erwießener Maßen eine Ikone der Gastronomie. Nördlich von Stuttgart gelegen findet man ihn am Fuße des höchsten Bergs der Welt, dem Hohenasperg. Hinauf kommt man in 10 Minuten. Beim Dichter Daniel Schubart, von Herzog Carl Eugen, willkürlich zu 10 Jahren Knast verknackt, dauerte es zehn Jahre bis er wieder unten war. Vier Jahre später war der bissige Schreiber 1791 gestorben. Posttraumatisch nennt man das heute. Schade, es hat ihm nicht mehr in der Adler der Ottenbacher gereicht. Ein Viertele Trollinger hätte ihn sicher getröstet.
Die Wirtsleut Ottenbacher waren nur wenig später dran, sind nun seit 127 Jahren am Start, und das bei hervorragender Professionalität.
Richard Ottenbacher, irgendwie der Urgroßvater der Dynastie, nicht nur Wirt, sondern auch Dichter, hat ein Gedicht geschrieben, das mir besonders gefällt.
Hausmacher Leberwurst
Du fragst, warum die hausgemachte
Wurst mancher Bauern man so achte,
Daß, man behauptet frank und frei
sie besser als vom Metzger sei.
Mein Freund, das kann ich dir erklären,
Ich hoffe gern, du läßt dich lehren.
Dem Metzger war seit alter Zeit
Ein hoher Grundsatz Reinlichkeit.
Sein Arbeitsraum ist hell und proper,
Er sorgt dafür mit Bürst und Schrobber.
Und ganz besonders frisch und rein
Muß allererst sein Kessel sein.
Hingegen wo der Bauer schlachtet,
Das hab ich manchmal schon beachtet,
Da kocht man Fleisch vom Schwein und Bock,
Im Pott, wo vorher Unterrock
Und Hemd und Hos nebst Socken schäumte
Und Kuhstallgrün den Rand umsäumte.
Und solch Aroma als Extrakt,
Das bleibt der Metzgerzunft versagt!