Wir servieren den Rostbraten mit dem Fettrand und seitlichem Rippenzipfel, genauso wie es die Tradition vorschreibt. Mit dem mittlerweile fast üblichen Argentinischem Vakumfleisch geht das nicht, da die Fleischindustrie alles entfernt was den Geschmackt transportiert. Man muss wissen, schieres Fleisch ohne Fettmarmorierung ist bei bei Unwissenden sehr beliebt. Es riecht frisch und kaum spürbar, deshalb muss ein Rindertatar auch kräftig gewürzt sein.

Der überall servierte schwäbische Brocken vom Rinderrücken, deer den echten Rostbraten diffamiert,ist in der Regel sehr zart, da er sich durch langes Vakumieren und der Reise über den Ozean sich bereits lange gelagert und oft auch in gewisser Zersetzung sich befindet. So ein Rostbraten schmeckt nicht nach Fleisch, sondern nach Milchsäuregärung und den Zwiebeln und sehr oft nach deren Fritteusenöl. Aber Würzen hilft.
Der Murks-Rostbraten auf dem Foto kostete 32 Euro und wurde vor einigen Tagen in einem durchaus rennomierten Lokal fotografiert.

Unser Rostbraten ist natürlich teuer, das Rind kommt von einem Hof im Allgäu. Es wird auf dem Hof geschlachtet und kommt mit dem Übernachtexpress zu uns, was beträchtliche Transportkosten nach sich zieht. Es ist kein Bullenfleisch, sondern vom zarten Jungrind und wird obendrein mindestens 3 Wochen lang in unserem Fleischreiferaum gelagert. Wir servieren den Rostbraten mit allem Drum und Dran, was man auch durchwachsen nennt. Das Drumrum des Rostbratens gibt den Geschmack. Wer das Fett nicht mag schneidet es weg. Vor einigen Tagen hatte ein Gast jedes Fettäderchen des Gerichts herausoperiert. Der abgeräumte Teller war ein Bild des Grauen, als hätte sich jemand übergeben. Der Gast war im falschen Lokal. Hat man eine Fettphobie wäre es besser man lässt es ganz bleiben, sondern wählt Challans-Huhn oder ein Fischgericht.

Challans-Geflügel ist neben der Region Bresse das konkurrenzlose Wunderland der Enten und Hühner. Der Ort liegt unweit des Atlantiks zwischen Nantes und La Rochelle.