Pauschale Prognosen sind immer etwas verdächtig, trotzdem stelle ich mir die ungefähre Frage, ob wir die junge Generation auf ein gesicherten Lebensweg bringen? Sie alle sind gut ausgebildet um später gut Geld zu verdienen und vor allen Dingen der Industrie und Wirtschaft zu dienen. Nach deren Anforderungen richtet sich auch das Schulische. Das ist sicher gut so. Aber, so wie ich es sehe, geben wir unseren Kinder eine gute Ausbildung für die erste Lebenshälfte, die ja ganz von beruflichen Anforderungen geprägt ist.
Doch, wie geht’s weiter? Haben unsere Kinder auch gelernt, wie man glücklich durch den Alltag kommt. Welche Freuden stellt das Leben bereit, wie werden diese erkannt und richtig beurteilt? Hat die Jugend gelernt, was nützlich oder überflüssig ist, haben Sie gelernt mit den Händen etwas zu gestalten, oder wenigsten einen Nagel einzuschlagen? Mit anderen Worten, es geht um Lebenstüchtigkeit und Lebensfreude an den schönen Dingen. Es geht um eine Welt außerhalb des Handys und der Videos.
Meine Ansicht nach wird kulturelles Leben und Persönlichkeitsentwicklung vernachlässigt. Langfristig geht es um: „wo komme ich her, wo stehe ich , wie geht es weiter, was sind meine Möglichkeiten, wo ist vorne und hinten“? Selbst für Oldie Vincent ist das noch Gesetz.
Googeln sie mal ein bisschen herum:
Hypatia von Alexandria 345-415 (Opfer männlicher wissenschaftsfeindlicher Ignoranz)
Seneca Jahr 1-65. (von Seelenruhe, Kürze des Lebens, glückseligen Leben, von der Güte)
Augustinus †397 (Suche nicht draußen! Kehre zu dir selbst! In unserem Inneren wohnt die Wahrheit.
Thomas Morus 1478 6.1535 (Utopia)
Erasmus von Rotterdam 1466-1536 (Pazifist, bedeutendste Vertreter des europäischen Humanismus)
Pico Conte de la Mirandola 1463-1494 (Die Würde des Menschen)
René Descartes 1596-1650, Skepsis: Nichts für wahr halten was nicht deutlich erkannt ist.
Balthasar Gracián y Morales S.J (Jesuit) 1601-1658 Handorakel (Verhaltensweisheiten)
Arthur Schopenhauer 1788-1860, baute auf Immanuel Kant (Aphorismen)
Émile Auguste Chartiere 1868-1951 (Moralische Stimme Frankreichs, Die Pflicht glücklich zu sein)
Bertrand Russel 1872-1970 (Eroberung des Glücks)
Henry David Thoreau, 1817-1862 Naturphilosoph (Walden)
Baruch de Spinoza 1632-1677 Begründer der modernen Bibel- und Religionskritik. Mein ganz besonderer Liebling. Gott ist überall aber nicht greifbar. Er ist uns und um uns. Gott ist die Natur!
Fast alle Bücher sind als billige Reclamheftchen erhältlich.
Das sind nur die allerwichtigsten, viele große Köpfe und Romane, deren Lesen keine Zeitverschwendung ist, werde ich bei bei Gelegenheit auf der Kunst-Homepage, als meine 50 wichtigsten Bücher vorstellen.
Glauben sie mir, ich bin kein Philosoph wie oft behauptet wird. Ich haben nur Lebenserfahrung und die richtigen Bücher gelesen. Ach ja, das auch noch: Bin immer ein wenig früher aufgestanden als die anderen.