Vincents Tagebuch

Heisse Luft

von | 5. Februar 2024 | Allgemein

Wenn man sich überlegt wieviel heiße Luft, wieviel Worthülsen uns täglich benommen machen, sollten wir uns wirklich als desorientiert beklagen.

Nicht der Schmuck der Rede, sondern nur die innere Wahrheit der Gedanken verschafft uns Vertrauen und Glauben.

Diese Worte sind von Pico de Mirandola 1463 -1494, einer der großen Köpfe der florentinischen Renaissance. Sein Hauptwerk “Über die Würde des Menschen” widmet sich  hauptsächlich der Willensfreiheit. Unser aller Schwaben-Herzog, “Eberhard im Barte”, reiste mit dem Pforzheimer Johannes Reuchlin (einer der gescheitesten Männer Schwabens bis heute)  1490 zu Pico de Mandola.
Der stand als philosophischer Kompass für Lorenzo di Medici (il Magnifico) im Geschirr. Er war wie Reuchlin dem Hebräischen mächtig, beide vertraten die Erkenntnis, dass das Christentum auf die jüdische Kabbala (Tradition, Überlieferung) zurückgeht. Übrigens Johannes Reuchlin ist mein ganz besonderer Held, aber davon später mehr.

 

 

Pico de Mirandola, schöner junger man mit Elefantengehirn. Ein Teil seiner Lehre auf heute übertragen, will sagen, dass man sich nicht eine Meinung bilden sollte, welche die "Bildzeitung" vertritt, denn das ist die Meinung der Bildzeitung. Bilde Dir eine Meinung und Lese Erasmus, Reuchlin, Seneca, Aristoteles, Sokrates Mirandola, Descartes und vor allem Spinoza. Mein Großvater hat mir eine Bibliothek mit über 2000 solcher Bücher hinterlassen. Es kommt fast wöchtentlich noch etwas dazu. Wer das nicht hat, tut sich leicht. Das Internet kann großer Segen sein, wenn man selektiert.