Neulich habe ich die Küche meiner Frau ausgemistet. Über viele Jahre hinweg hatte sich eine große Menge an Kochgerümpel angesammelt, und die Schubladen verstopft. Zum wirklich guten Kochen braucht es wesentlich weniger als der Anfänger meint. Mit der Intergasta ist es ähnlich. Es ist eine sehr nützliche Schau für die Ausstattung von Profi Küchen. Es gibt viele gute Gerätschaften, die dem Könner nützlich sind. Andererseits auch viel Überflüssiges, von der Nahrungsmittelindustrie ganz zu schweigen. Trotz allem stehe der Messe ziemlich positiv gegenüber. Es treffen sich dort auch Profis, die sich in einer Olympiade messen. Vielleicht ist es ganz werbeträchtig, wenn an der Wirtshaustüre ein Schild mit “Ich bin Olympionike” hängt. Keine Frage, es beeindruckt mich, dass sich 1800 Köchinnen und Köche finden, die gegeneinander kämpfen, Wow!

Bei solchen Wettbewerben trifft man allerdings nur selten Selbstständige, die ein eigenes Restaurant betreiben. Erstens haben solche Leute jeden Tag Olympia um den Erwartungen der Gäste zu genügen Darüberhinaus haben sie keine Zeit um bei Events herumzuhüpfen. Jede Menge Influencer und auch Loser beleben noch das Lärmen und Treiben. Egal, jeder wie er will und kann. Das Leben ist ein ständiger Kampf um Anerkennung, wenigsten so lange bis man kapiert hat, dass man nicht dem Nachbarn gefallen muss, sondern nur sich selbst und der wissenden Kundschaft. Wie auch immer, mich erfreut es, dass Gastronomie in den letzten Jahren einen so hohen Stellenwert erreicht hat und die Bevölkerung an unseren Belangen so großen Anteil nimmt.