Vincents Tagebuch

Hühnersuppe

von | 13. Oktober 2023 | Allgemein

Ein Leser beklagte sich, dass er die Suppe seiner Oma nicht so hinkriegt wie er sie in Erinnerung hatte. Von aller Omas wunderbaren Kochkünsten hört man immer wieder. Dazu aber nun meine ernüchternden Worte: Besuchte man als junger Mensch die Oma, brachte man in der Regel einen gewaltigen Kohldampf mit. Hunger ist der beste Koch. Oma kochte in der Regel mit einem Brühwürfel und den Power von Maggi sollte man nicht unterschätzen, und schlussendlich verklärt Nostalgie so manches.

PS. Anmerkung. Bestimmt gibt es in Deutschland hervorragende Suppenhühner, sie zu finden ist allerdings schwer. So intensiv wie bei Oma (nennen wir lieber Uroma) wird es nicht mehr schmecken, denn die Hühner sind heute schnellwachsende und auf Eierlegerekord getrimmte Elendsgestalten. Ich selbst verwende nur französisches Geflügel. Gerne an Weihnachten bereite ich Hühnersuppe, dann allerdings aus einem Bressehuhn. Diese Viecher sind absolute Oberliga und dementsprechend teuer und haben auch Anspruch auf spezielle Garmethode.

Ein wunderbares Jugenderlebnis: Wenn mich meine Eltern im Internat in Donauwörth besuchten, ging man Sonntags immer in ein Gasthaus an der oberen Reichsstraße. Dort wurde die Hühnersuppe mit reichlich Fadennudeln und einem Dosenkonzentrat der Firma Menzi auf 1000 Volt gebracht. Es schmeckte wunderbar. Die Dosen-Firma gibt es immer noch und privat habe ich mir im Internet heute einige Dosen bestellt. Ich bin gar nicht so orthodox auf Bio. Für meine Gäste allerdings schon, denn es sollte ja alles besser sein als Zuhause.
Rezept, siehe auch unter Überlebensrezepte: https://www.wielandshoehe.de/recipes/huehnersuppe/