Vincents Tagebuch

Bester Vegiknödel aller Zeiten

von | 31. Juli 2023 | Allgemein

Spinatknödel
Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es das Wort „Vegetarisch“. Nimmt man diese Art von Verzicht richtig ernst, wird es schnell rechthaberisch, missionarisch und oft auch sozial abgrenzend. Nicht immer, denn andererseits transportiert das Wort auch eine klare Haltung, vor der ich den Hut ziehe.

Schauen wir uns die Armenküche Italiens an, die „Cucina Povera“. Das Wort vegetarisch ist dort erst seit Neuestem bekannt, Die Küche ist großteils seit Generationen fleischlos und keiner merkt’s. So muss es sein, dass Essensfreude ohne Ideologie herrscht. Fundamentalismus ist ein anderes Wort für freudlos, nichts ist unbekömmlicher.
Das Schwabenland kommt aus einer ärmlichen Tradition. Vor der Industrialisierung war es ein bettelarmes Land. Bekannt ist aber, dass Not erfinderisch macht. Keine Landesküche in Deutschland ist so ideenreich wie die Schwäbische. Es ging darum, aus einfachsten Mitteln etwas Gutes zu bereiten. Weniger Fleisch bedeutet weniger tote Tiere und das Repertoire der pflanzlichen Küche ist riesig. Tja, und dann immer wieder mal ein Schnitzel dazwischenschieben, warum nicht?

Zutaten für 4 Personen
600 g frischer Blattspinat (400 g tiefgekühlt),
1 Zwiebel,
200 ml Milch,
1 EL Butter,
400 g alte Brötchen
4 Eier,
1 EL Semmelbrösel,
Salz, Pfeffer, Muskat 

Spinat waschen und abtropfen lassen. Zwiebel schälen und fein hacken.
In einer Pfanne 1 EL Butter erhitzen, Schalotte darin anschwitzen, Spinat zugeben und zusammenfallen lassen. Spinat aus der Pfanne nehmen, gut ausdrücken und fein hacken. Dem Brot wenigstens teilweise die Rinde entfernen und in feine Scheiben schneiden. In eine Schüssel damit und mit der Milch vermengen. Einweichen lassen und ein bisschen verkneten. 

Petersilie abspülen, trocken schütteln und fein schneiden und mit dem Spinat, den wir grob gehackt haben, auch ab in die Schüssel. Die Eier, die Semmelbrösel , Pfeffer, Salz und Muskat werden nun mit allem gut vermengt.

 Die Masse muss so sein, dass sie sich stabil zu einem Knödel formen lässt, ist sie zu weich kommen noch nach und nach etwas Brösel dazu. Zu beachten ist, dass diese erst nach zehn Minuten richtig andicken.

Knödel in Salzwasser nicht sprudelnd kochen sondern eher nur ziehen lassen.  Nach 15 Minute, oder später anrichten, etwas braune Butter oder Olivenöl darüber und einen Salat dazu. Guten Appetit.

Ich bin ein großer Feind des rechten Winkels und der Symmetrie. Wirklich human ist allerdings alles Runde.