Vincents Tagebuch

Geister aus der Flasche

von | 28. Mai 2023 | Allgemein

Heute erleuchtet der Hl. Geist unseren verkaterten Hirnkasten. Wenn Sie, lieber Leser sich in die Welt des Weines versteigen wollen, lernen Sie das Fach-Vokabular. Mit unten stehenden, schlagwetternden Begriffen, werden Sie viral als Fachkanone gefeiert werden und können jeder Weinprobe zu Glanz verhelfen. Verzeihen Sie evtl. Rechtschreibfehler, ich war infolge eruptiver Heiterkeit nach dem Studium völlig Gaga.

Die Poetik der Wein-Fachwelt ist den Weinbeurteilungen des aktuellen Fachblatts “Vinum” entnommen.
Nun, ein Anpirschen an den Büchnerpreis für Literatur. Hier die original Blütenlese.

Deutschland das Land der Trinker und Denker

Betörende Nase von Steinobst
intensiv fruchtig-florale Nebbiolonase
Bezauberndes Parfüm nach roten Früchten
fein unterlegt von getrockneten Blüten
balsamische Aromen
verführerisch-langes Finale
Ausbund an Finesse
engmaschig jugendliche Gerbstoffe
präziser Abgang
gut durch Holz abgepolstert
feinkörnige Tannine
vife Säure
feinziselierte Gerbstoffe
frisches Fruchtfinale
einnehmende Noten von kleinen Waldfrüchten
der Auftakt fast schüchtern
Ansatz feingliedrig und homogen
der Ansatz kompakt
Frische und Saftigkeit dominieren das Finale
Einschmeichelnde Frucht und Veilchenaromen
anhaltendes Fruchtfinale
Tannine geschliffen
Gaumen kompakt, Tannine robust.
schöner Schmelz
finessenreiches Finish
elegante Bauweise
schöner Verlauf in ein Kirsch-Beeren-Aromen
schöner Schliff
überzeugt duch elegante Bauweise
Animierende Aromen
gefällig in den Dimensione der Fruchtigkeit
Frucht dezent und zitrisch
Süßholz ist der erste Eindruck
Richtig viel Wein im Glas
Viel weißer Pfeffer im Gaumen
die Textur ist spannend
erstmal burschikos
viel gelenkte, kühle Saftigkeit
im Gaumen ganz eigenwillig
ganz viel Yuzu
Zug und Finesse
am Gaumen dann ganz eigenwillig
Am Gaumen dann Exotikwunder
Mineralität und ausgedrückter Sensibilität für Landschaft und Herkunft.
Apfelsaftbrause
Sehr aromatisch. Muskatblüte, Quitte und Waldmeister
knackig, erfrischend und nussig.
Viel Ananas in der Nase.
raue jugendliche Art
Die Frucht ist minimalistisch und der Steinapfel präsent.
Strahlkraft und stimmige Struktur
fröhliche Fruchtigkeit
ungewöhnlich reife Exotik
aber ganz große Eigenwilligkeit
braucht zur Findung seiner Mitte noch Zeit
cremig sanfte Nase
Tarte Tatin in feiner Form
im Ansatz überraschend
Gerbstoffe wie aus Stein gemeißelt
fein unterlegt von getrockneten Blüten
Trockenblumen Steinobstnase
aromatisch karg und trotzdem wuchtig
viel Druck und Saft
weiß vor lauter Kraft kaum wohin
kraftvoll generös
fest gebaut
richtig viel Grip sorgt für exzellenten Trinkfluß
leichtfüßig
betonten Kalksteinmineralik
mit einem Frischekick
Im Abgang ein wenig Salbei
es locken Aromen
herbale Komposition
ellenlanger Ausklang
Mariage zu gebratenem Rind
Wein in der Findungsphase
das Finale salzpackend
salziger Biss am Zungenrand
dezenter Kraftprotz
spielt im Mund und ist in Bewegung
souveräner MIx aus Kaminfeuer
kreidige Mineralität mit Limonensaft überzogenem Kieselstein
der Auftakt geschliffen.
in der Nase Note von Unterholz
verspielte Kalksteinminerale
ploppt rauchig
von einem Ledermantel umfasste Brombeere.

So will auch auch noch einen verunglückten Haiku hinzufügen, um den ausufernden Positivismus etwas zu abzubremsen:

“Im Abgang expressive Lederpeitsche”

Zeichnung von Vincent Klink zu: Geister aus der Flasche