An einen Satz von Franz Josef Strauss erinnere ich mich. Ein Interviewer haute auf den Putz, dass er stdudiert hätte und lies einen lateinischen Satz auf Strauss los. Strauss redete in fließendem Latein weiter und dem Journalisten stieg die Röte in die Backen. Strauss auf Deutsch dann weiter: “Was hams denn studiert? Der Investigativtyp, der Strauss eigentlich auseinandernehmen wollte antwortete brav und wurde danach gleich in die Pfanne gehauen, weil Strauss weiterbohrte und sich erkundigte, ob er auch zu Ende studiert und das Examen gemacht hätte. Dem war nicht so und das Gespräch war beendet, der “Akademiker” am Boden zerstört.
Ganz wichtig ist ja mittlerweile, wenn irgend eine wissenschaftliche Errungenschaft verbreitet wird, dass diese, egal wie unzureichend, aus dem Mund eines Promovierten, besser noch Habilitierten kommt. Kürzlich entschlüsselten irgendwelche jungen Leute eine Art Schrift oder Zeichen in den Höhlen von Lascaux in Frankreich. Süffisant meldeten die Medien, dass ein Möbelrestaurator, ein blutiger Laie, diese Zeichen entziffert habe.
Dazu will ich bemerken, dieser „blutige“ Laie hat sich mit dem Thema Jahre beschäftigt. Nur weil dies außerhalb einer Alma Mater geschah wird er zum Hobbyarchäologen erniedrigt.
Weltweit ohne Wisch, ist man nix.
Das sage ich jetzt einfach mal meinem Gefühl nach: Grob geschätzt können die Hälfte aller Archäologen dem Engländer nicht das Wasser reichen.
Übrigens: der beste deutsche Koch seit Alfred Walterspiel ist Eckart Witzigmann. Er hat keinen Meisterbrief. Irgendjemand erkundigte sich bei ihm, ob er nicht die Meisterprüfung nachmachen wolle? Daraufhin Witzigmann sinngemäß: „dös könnt ma machen, aber wer will mi prüfen?
Ich selbst habe die Meisterprüfung gemacht, den Wisch aber schon vor dreissig Jahren weggeschmissen. Unzählige male hatte ich schlecht gegessen, obwohl am Eingang des Restaurants ein Meisterbrief hing. Inzwischen sind viele Titel ein Grund um Reissaus zu nehmen.