Für die Verteidigungsministerin will ich eine Lanze brechen. Die Frau ist keine Idealbesetzung und sie wollten Job auch nie antreten. Der Parteienproporz befahl es aber. Die SPD verfügte über diesen Posten und ihn an die kompetente Frau Strack-Zimmermann abzugeben, war nicht möglich denn Letztere ist FDP Mitglied.
Das wollen wir mal festhalten: Die Frau Ministerin Lambrecht hat mit der Bundeswehr einen ziemlich maroden Laden übernommen. Als ich beim Bund war saß ich in einem Raketenjagdpanzer, ein tolles Gerät. Unsere Kompanie hatte zwölf sehr moderne, stabile Panzer die beispielsweise 90 Stundenkilometer liefen. Jetzt kommts: Die Kompanie verfügte über 12 Exemplare und als der Inspekteur zum Manöverbesuch nach Münsingen sich anmeldete wurden 10 kaputte Panzer in Reihe geschleppt und als Potemkinsches Dorf drapiert. Zwei funktionierende Exemplare konnten selbstständig fahren und schießen. Das war 1972, und bis heute hat sich nichts gebessert. Frau Verteidigungsministerin hat ein über Jahrzehnte dahingeschleppten Scheissladen übernommen und muss die unzähligen Fehler der Vorgänger ausbaden. Sie hat mittlerweile einiges erreicht und sie kämpft, das konnte man von den Ex-Verteidigungsministern (innen ) nicht behaupten. Bei all diesen Unzulänglichkeiten stellt sich die Frage, ist die Frau ganz alleine? Was ist mit Staatssekretären, mit den Generälen los, wie kriegt man diese Leute aus dem Lehnstuhl? Ganz zu schweigen von der Versagerabteilung Wehrbeschaffungsamt, seit Jahrzehnten ein Sanierungsfall.
In den 60erJahren ging die Mauschelei mit Franz Josef Strauss los. (siehe der spannende Tatsachenromanvon Bernd Engelmann “Hotel Bilderberg”).
Für fast alle Verteidigungsminister gilt: Wer schlau und eigennützig war robbte sich möglichst schnell wieder ins Zivile: Volker Rühe, Rudolf Scharping, Peter Struck, Franz Josef Jung, Karl-Theodor zu Guttenberg, Thomas de Maizière, Ursula von der Leyen, Annegret Kramp-Karrenbauer.
Zugutehalten kann man der Kamarilla, dass in den letzten 30 Jahren die geringste Aufrüstung sofort Demonstrationen von Friedensaposteln auf den Plan rief. Der Schlachtruf der Friedensbewegung: “Es ist Krieg, aber du gehst nicht hin”, er stammt von Bert Brecht. Dieser Satz geht aber noch weiter, und ich selbst als verhinderter Pazifist gebe Brecht Recht, wenn er weiter sagt: “und gehst du nicht hin, so kommt der Krieg zu Dir.”
Polemik, Pater, Panthon, sprach der Philosoph Heraklit lange vor Christi Geburt: “Krieg ist der Vater aller Dinge” und der ist Hauptbestandteil des menschlichen Lebens seit Anbeginn. In Schwaben begann es. In Talheim bei Heilbronn fand der erste Massenmord der Menschheit statt. Vor 7000 Jahren wurden 34 Menschen mit dem Steinbeil der Schädel eingeschlagen und allesamt in ein Massengrab geworfen.
Für den Pazifismus muss man einstehen, schon aus Eigenhygiene. Es wird trotzdem weitergehen wie bei Kaiser Augustus, der alle seine Gegner umbringen ließ und dann als “guter Kaiser” ausrief, dass es nie wieder Krieg gäbe.
