Vincents Tagebuch

Was Du heute kannst besorgen, das Verzweifeln schieben wir auf morgen.

von | 19. September 2022 | Allgemein

Lange ist es her da, glaubte ich mein Testosteron mit Bergsteigen besänftigen zu können. Als wichtigste Erkenntnis der Kletterei zeigte sich  jedoch, dass der Berg, in sich ruhend , wegen mir nicht einen Meter höher wachsen wollte.
Oben auf dem Gipfel kann es nur noch bergab gehen. Und wo steht unsere Gesellschaft heute? Manche sind immer noch unten, aber die Mehrheit sonnt sich über den Wolken, oder wenigsten im Halbschatten.
Alles was oben ist folgt der Gravitation, es wird also bergab gehen, hundertprozentig. 

Der Wirtschaftsminister, und voller Energie steckende Robert Habeck, hat es gewiss nicht leicht. Wie bei Corona gibt es keine Vorlage, geschweige denn eine Blaupause. Er rumort im ahnenden Vorgriff und spricht von „einem harten Winter“. Es sei seiner Jugend verziehen, denn er hatte keine Schmalzbrotjugend wie Old Vincent. Ein harter Winter, man kann es nachlesen, das war 1945. 

Es soll ja Putinversteher geben. Ganz gewiss aber versteht der russische Präsident die Deutschen sehr gut. Er, und diejenigen seines gewissenlosen oder hörigen Apparats wissen genau wie man den deutsche Michel ins Bockshorn jagt.  Andererseits, kein Kunststück, „German Ängst“ ist mittlerweile ein weltweites Stereotyp.

Liebe Leute, es wird keinen harten Winter geben, ausgenommenes sind allerdings nicht wenige, deren Leben sowieso schon sehr hart ist. Die hocken schon so tief im „Loch“, dass viele unserer Vollkassko-Politiker niemals dort reingucken werden, denn ihr Leben im Konjunktiv neigt zum Drehschwindel und zum echten Schwindel sowieso.
Fassen wir zusammen, wir bekommen keinen harten Winter, sondern bis zum Frühling wird es allenfalls für die Mehrheit unangenehm. Natürlich wird mancher Unbescholtener vollends durchs Sieb brechen, aber nach dem „Einbrechen“, folgt der Aufbruch, der natürlich gerne Verspätung hat. Egal, das Hamsterrad wird uns wieder, wenigstens ein bisschen, nach oben tragen.
Vielleicht wird der Winter kälter als im letzten Jahr. Die sich aneinander reibenden Demonstrierer werden für Hitze
sorgen. Sie sind letztlich die Minderheit die sich betrogen wähnt. Sie werden Straßen und  Plätze erheblich füllen.  Das gehört aber zur Demokratie dazu, die auch so gelebt sein will.

Kurt Tucholsky sagte sinngemäß bevor sich die Nazis den Betrogenen annahmen: „Der Deutsche fällt hin, steht aber nicht auf, sondern schaut sich um, wer schadensersatzpflichtig sein könnte .   

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