Damit es nicht ganz in Vergessenheit gerät, so wie auf dem Foto, so muss ein Schweinekoteldett aussehen. Ist es mager und so wie die Ärzte anraten, war das Schwein nicht glücklich. Man hüte sich also etwas Unglückliches in sich hineinzustopfen. Ehrlich, wer das tut, dem sehe ich es von weitem schon an.
Findet Ihr solches Fleisch nicht, dann lasst es einfach bleiben, denn auch Ähnliches ist nicht dasselbe. Dann eben Kartoffelsalat ohne Kotelett, vielleicht mit einem Spiegelei.
Mit dem Kartoffelsalat der Schwäbischen Spitzenklasse ist es so eine Sach’.
Wer sich an eine Rezept hält ist bereits verloren. Trotzdem, einige feste Ecken muss man umschiffen.
Ersteinmal kauft man sich einen japanischen, affenscharfen Gemüsehobel, dem man auf der Rückseite mit einer Schraube justieren kann.
Damit werden gepellte Kartoffel, nicht heiß, sondern fast kalt sehr dünn gehobelt. Also keine Brocken in Essigwasser wie in Österreich, in Bayern oder sonstwo auf Welt.
In die Schüssel hobeln wir für zwei Personen sechs mittlere, halbfestekochende Kartoffeln in einen viertel Liter total überwürzter Fleischbrühe. Chemieaffine Leuten greifen zum Brühwürfel. Besser ist es man gibt ein bisschen mehr Geld aus und besorgt sich Bio-Hefefreies Suppenpulver. Natürlich kann man sich wie auf der Wielandshöhe einen Karton Suppenhühner verkochen und einkochen bis zur Dickflüssigkeit. Zuhause ist jedoch sogar ein Spritze Maggi erlaubt. Meine Oma wurde trotz exzessivem Einsatz dieses Zeugs fast hundert Jahre alt.
Kein Olivenöl! Wir geben reichlich Pflanzenöl dazu und schwenken immer wieder mal ein bisschen durch, damit die Kartoffelscheibchen nicht zu sehr aneinander kleben.
Jetzt kommt noch etwas Salz dazu, ein bisschen Zucker, gemahlenen Pfeffer und Apfelessig. Nun alles vorsichtig vermengen. Das Abschmecken sollte nicht alle zwei Minuten stattfinden sondern erst am Schluss und dann muss alles nach zwei bis dreimal in Lot sein.
Nach jedem Abschmecken muss man notwendigerweise alles wieder durchmengen. Macht man das zu oft, so hat man am Schluss womöglich Püree.
Den Kartoffelsalat kann man getrost im Kühlschrank ein bis zwei Tage aufbewahren und erfährt ihn dann bei Bedarf. Das was auf den Tisch kommt wird mit etwas gerieben Zwiebel Gewürzt. Ich nehme gerne viel Schnittlauch. Sind diese Alliumgewächse im Kartoffelsalat, dann kann man ihn nicht mehr aufbewahren, dann sollte er binnen einer halben stunde gegessen werden.
Wenn alles glücklich verläuft wirkt der Kartoffelsalat ziemlich vermischt, und das ist gut so. Machen ich viele schöne Kartoffelrädchen mausig, dann sind diese entweder zu dick geschnitten oder sie haben gummiartig Konsistenz und nehmen überhaupt kein Essig-Öl Gemenge auf.