Eigentlich schon. In der Frühe arbeitete ich noch an einem Holzschnitt und übte auf meiner Mandoline. Dann setzte ich meinen Mittag-Essenswunsch in die Tat um und fuhr hinunter in die Liststraße. Die Metzgerei Wallasch kauft ihre Schweine bei den Schwäbisch Hällischen. Drunter mach ich‘s niemals. Die Metzgerin dreht vor meinen Augen ein Pfund Hackfleisch durch den Wolf. Beim Bäcker Frank ergatterte ich den letzten Ziegel weißes Kastenbrot.
Wieder Zuhause wird ein Viertel davon in feine Scheiben geschnitten und dann gewürfelt. Also, 20 % der Fleischküchle sind Brot. Rein in die Schüssel und mit soviel Milch beträufelt, dass es gut durchmatscht. Eine Zwiebel feingeschnitten und in Butter leicht angeröstet, dann abkühlen lassen. Ein Bund Petersilie wird aus dem Balkonkübel skalpiert, dann fein geschnitten, mit den Zwiebeln und dem Hackfleisch in Brotschüssel gegeben. Zwei Eier, Salz, Pfeffer und etwas Muskat hinzu und dann alles solange zusammenmantschen, als wäre Kindergeburtstag. Probieren. Salz fehlt? Elisabeth probiert auch, sie meint es ist zu wenig, ich meine es ist fast zuviel. Merke: Warm ist alles salziger als kalt.
Pfanne auf den Herd. Hände nassmachen (sowieso gut gewaschen, gell?). Mit einem Suppenlöffel einen Bollen ausstechen und auf dem Handteller zu einer Kugel formen. Ein Bollen nach dem andern wird in die Pfanne gesetzt und auf der zerflossene Butter geparkt. Die schwach erwärmte Pfanne wird nun auf mittlere Hitze justiert. Die Bollen mit dem Löffel einigermaßen flach dätschen. Deckel drauf und immer wieder mit dem Schäufele die Flachmänner anheben, ob sie schön braun sind. Wenn ja, umdrehen und nochmal 5 Minuten sanft braten. Herd ausschalten. Der Deckel bleibt drauf, und so lassen wir diese absolute Leibspeise, die jedes Filetsteak in den Schatten stellt, noch 10 Minuten durchziehen.

PS. Kartoffelsalat kommt hinzu, das Rezept kann man in der Rezeptrubrik finden.  Nach dem Mittagsschmaus, war ich so überfressen, dass ich ins Koma fiel, eineinhalb Stunde schlief und bis zu Abend nichts mehr zustande brachte.
Nun ja, es war vielleicht doch kein verlorener Tag, sondern  genaus das, was den Psychotherapeuten überflüssig macht.