Vincents Tagebuch

Viele leiden unter dem Eingesperrt sein.

von | 19. April 2020 | Tagebuch

So wünschen sich die Bürger irgendwann, aber möglichst bald, eine Urlaubsfahrt. Was beim Engländer das tägliche Mantra ums Wetter, das ist in Deutschland der Urlaub, das Verreisen. Das war schon immer so und es ist auch gut so, denn fremde Länder kennenzulernen schärft den Blick aufs Heimische. Oft hören sich die Wünsche aber auch nach Flucht an, und dass man es zuhause einfach nicht aushält.

Für manche scheint die Wohnung die Hölle zu sein, und das muss nicht sein. Ich denke, bevor man verreist muss es zuhause so schön sein, dass auch eine Corona-Distanz vielleicht sogar ganz neues Glück bringen kann. Kurzum, man muss sein Zuhause, auch wenn es nur eine Ein-Zimmer-Wohnung ist, so schön wie möglich machen. Herrscht Ordnung, ist man bereits auf der Überholspur. Nicht jeder hat einen Garten, ich kenne aber Weltmeister des “Balkonien”, die eine grüne “Hölle” auf dem Fenstersims zustande bringen. Viele Wohnungen sind recht eng. Hat man sich mal Gedanken gemacht, was seit Jahren im Weg steht ohne je benützt zu werden?

Jedenfalls, wenn man es zuhause nicht aushält dann muss man das ändern, so gut es geht, und dafür ist gerade jetzt jede Menge Zeit. Ich habe erheblichen Stress, mit all dem was ich schon seit einem Jahr aufräumen möchte. Es wird gekruschelt von morgens bis abends.

Heute, Sonntag, da gehe ich sowieso nicht aus dem Haus, aber morgen fahre ich mit Frau auf die Schwäbische Alb und lege mich, unterfüttert von Picknick-Köstlichkeiten (kaltes Huhn), in eine Blumenwiese.

PS: Hat man Zuhause eine Kinderschar, den Familien gilt meine ganze Anteilnahme. Das sind kraftzehrende Umstände, die ich nur erahnen kann.