Perfektion, des Deutschen Sehnsucht.
Wie oft haben wir schon gehört, dass etwas als perfekt bezeichnet wurde, es gibt Köche die sprechen von einer genialen Kreation. Ich aber sage euch, richtig wichtig ist nur die tägliche Illusion, denn was heute als perfekt gelobt wird, gilt am nächsten Tag oft schon nicht mehr.
Strebt man als Koch, und in vielen anderen handwerkliche, künstlerischen Berufen ist es genauso, strebt man also Perfektion an, so muss dies ein Grundtrieb sein. Diese nicht zu erreichen darf aber keinen Blues erzeugen. Es lebt sich sehr gut in der Nähe der Perfektion, wer aber eine eigene Arbeit als perfekt bezeichnet, also nicht mehr verbesserungsfähig, der ist ein Idiot. Davon gibt es eine ganze Menge.
Ich versuche nun im 51 Jahr meiner kochenden Tätigkeit nicht zu weit ans Perfektionistische ranzukommen, denn ich habe festgestellt, dass dann ein Gericht vielleicht schön sein kann und an die Präzision eines Computers oder einer CNC-Maschine (Computerized Numerical Control) rankommen kann. Mir geht es dann wie bei vielen hochartistischen Modefotos, sie wirken kalt, kristallin und lassen auch mich kalt, und mit dem Essen ist es genauso.