Vincents Tagebuch

Artischocke 2

von | 9. Februar 2019 | Allgemein

Zu meinem Geburtstag erreichte mich ein Brief, für den ich mich sehr bedanke.
Am 23.8.1974 speisten meine Frau und ich anlässlich unserer standesamtlichen Trauung mit unseren Trauzeugen im “Postillion” in schwäbisch Gmünd. Am Nebentisch saß ein Paar. Ihnen wurden Artischocken aufgetischt. Nach kurzer Überlegung rückten beide mit Messer und Gabel den prallen Früchten auf den Leib. Ein Genußerlebnis schien sich nicht einzustellen. Das Personal wurde aufmerksam. Nach kurzer Zeit kamen Sie (Vincent Klink) aus dem Hintergrund an den Tisch und versuchten den Beiden zurückhaltend, vorsichtig und freundlich anzudeuten, sie könnten die Artischocken wie üblich mit den Händen entblättern…
Die prompte Antwort der beiden war: “mir ässad des so wia mr’s gweehnt send!” 
P.S Ich hatte damals bei der Einführung der Artischocke in den Ostalbkreis noch ein anderes Erlebnis mit dem Blumenhändler, den Seegers Walter. Er stopfte sich große Teile der Artischocken ins Maul und kaute wie eine Kuh. Ich stürzte hinzu und er meinte: “I tue se halt moschta!”

Und noch etwas Wichtiges im Durcheinander der Glückwünsche zu meinem 70. Geburtstag sind mir einige Glückwunschbriefe abhanden gekommen. Es war auch das Päckchen eines Drechslermeisters dabei. Es enthielt wunderbare filigrane Kreisel. Sollte der Künstler dies lesen: Bitte melden.