Vincents Tagebuch

Vereinsfestle

von | 27. Juli 2018 | Allgemein

Der Geiz der Deutschen ist mir ein Dauerlutscher.
Wenn es um den eigenen Genuss geht ist hierzulande alles zu teuer. Es geht nicht nur ums Essen, so ziemlich der gesamte Kulturbetrieb ist unterbezahlt. So sind beispielsweise Theaterschauspieler, wenn sie nicht gerade die Stars sind, in der Regel noch prekärer dran, als die Mitarbeiter in der Gastronomie
Machen wir mal eine Rechnung auf und greifen uns einen Automechaniker, der 45 Euro in der Stunde nimmt (wenn nicht mehr). 
Bei einem Achtstundentag sind das 360 Euro.
Auf mein Restaurant übertragen, also auf 25 Mitarbeiter macht das einen Gesamttageslohn von 9000 Euro täglich. 
Durchschnittlich geteilt durch 70 Gäste ergeben sich ohne Lebensmittelkosten, Pacht, sonstigen Gebühren/Kosten und Getränke pro Gast 128 Euro.
128 Euro müsste also jeder Gast zahlen, damit die Köche und Bedienungen den gleichen Lohn erhalten wie ein Automechaniker. 
Wenn Sie das auf eine Landkneipe übertragen bessert sich an den Zahlen nichts, allein die billigen Gaststättenpreise haben mit Ausbeutung zu tun, zumindest mit Selbstausbeutung.
Wir sind ziemlich bekannt und schon sehr lange am Start, wir kommen klar, weil wir es uns leisten können, die Preise zu nehmen, die wir benötigen. Nun sind aber auf dem Land an allen Ecken und Enden auch noch Vereinsfestle am rocken. Im Grunde handelt es sich dabei um offiziell geduldeten Steuerbetrug. Gastwirte auf dem Land sind dadurch geprügelten Hunde und kämpfen ums Überleben, für diese möchte ich mich mit diesen Zeilen einsetzen.