Zum Tode des Kochs und Autors Anthony Bourdain.
Fragt ein Frühstücksgast in einem Wiener Kaffeehaus den ausgeleierten Keller, ob er schon Zeitung gelesen, und wer gestorben sei? Antwortet der Keller: „Mir ist jeder recht!“
Anthony Bourdain, war ein sehr gescheiter Mann. Nun ist also der grandiose Fabulierer freiwillig aus dem Leben geschieden.
Er gab meinem Beruf eine wunderbare Farbe und konnte die Kocherei detailliert und unverblümt beschreiben. Offensichtlich litt er an Depressionen, die leider in Deutschland immer noch nicht genügend ernst genommen, und als schlimme Krankheit akzeptiert werden.
Was insgesamt nervt, ist der Egoismus und auch oft der lautstark eitle Abgang vieler Selbstmörder. Alleine was die Lokführer durchmachen, und nun der Corpus von Bourdain, wohin damit. Welch ein logistisches Problem?
Da lobe ich mir den Wiener Fensterstürzler Egon Friedell, der beim Absprung immer noch fürsorglich blieb und ausrief: Vorsicht, Achtung, Platz gemacht, ich komme!
Meinen eigenen Suizid manage ich mit äußerster Umsicht. Zwei bis drei Whisky am Abend und das noch hoffentlich lange.