Sommelier Lutz

Sommelier Lutz

In der beträchtlichen Zeit meiner Selbstständigkeit seit 1974 haben mich einige Sommeliers unterstützt. Im Schwäbisch Gmünder “Postillion”, meinem Elternhaus, stieß Bernd Kreis zu uns, der bis heute eine ruhmreiche Stimme in der Weinlandschaft ist und einen exquisiten Weinhandel betreibt. Darauf folgte Andreas Lutz, auch wie Kreis, ein gepflegter Herr, mit dem wir die letzten 15 bis 20 Jahre im Weinglück schwelgten. Er baute unseren Weinkeller zu ungeahnten Dimensionen aus, und wir haben heute ungefähr 300 Sorten im Keller. Das besondere Verdienst von Andreas Lutz dürfte die Detektivarbeit sein, mit der er junge Winzertalente entdeckt und fördert. Wer hätte je geahnt mit welch international anerkannter Qualität die Württemberger Weinbauern durchstarten würden. All dies ist auch das Verdienst von Sommeliers wie Andreas Lutz, aber auch von Gästen, die den mentalen Sprung vom Rentnerviertele zur Weltklasse-Rarität mitgegangen sind.

An der Seite von Sommelier Andreas Lutz, hat über die Jahre hinweg Eva viel gelernt. Sie hat mit Konsequenz, großer Lust und mit Fleiß den weiten Weg vom Coca-Cola der Jugend, zum reifen Wein abgeschritten. Heute ist sie die Chefin der Wielandshöhe und ich nehme in dem Laden den Traumjob des “Godfathers” ein. Diese Berufsentwicklung steht jedem Koch offen, aber es braucht die Ausdauer von 75 Jahren.

Wie auch immer, Andreas Lutz hatte gestern nach der langen Zeit auf der Wielandshöhe seinen letzten Arbeitstag und Eva übernimmt den Weinkeller nun vollends ganz. Andreas Lutz folgt seinem Freund Evangelos Pattas als Partner von Chefkoch Andreas Hettinger zu der hervorragenden Küche des Restaurants Delice, bekanntermaßen ein Hotspot für Weinkenner.

Ein Hurra auf die Beiden und meinen großen Dank an Herrn Lutz, mit dem uns nach wie vor viel verbindet.

Die Weinkapazität, Herr Andreas Lutz

Die Weinkapazität, Herr Andreas Lutz


Herrn Lutz geht es nicht darum, zu loben was gerade im Trend ist, oder was der Etikettentrinker gerade bejubelt. Er kümmert sich nur um die besten Winzer, die nicht unbedingt an jeder Ecke besungen werden. Die wirklichen Raritäten sind für ihn die Weine, deren Suchen und Auffinden großes Spezialwissen und ständige Weiterbildung erfordert, und so gewisse Mühe bereiten.

Er ist der Herrscher über den Weinkeller, der Sommelier. Er teilt sich mit meiner Tochter auch die Verantwortung über den Gastraum und die Verantwortung für die eleganten Damen des Service. Der Lutz, ich kann ihn gar nicht genug Loben.

Ich glaube ich bin ein ganz passabler Weinkenner, das wird man zwangsläufig, wenn man sein ganzes Leben mit Essen und Trinken zu tun hat. Trotzdem, und das sei jedem Weinfex reingerieben: Es gibt in Deutschland vielleicht zwanzig richtige Profis des Weinverkostens und -kredenzens. Lutz gehört dazu, ich selbst mitnichten nicht. Gegen ihn bin ich ein Weinzwerg, allerdings mit einer riesigen Leber.