Vincents Tagebuch

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27. Dezember 2025 | Tagebuch

animiert zum Nachdenken. So habe ich mich mit dem römischen Philosophen Seneca beschäftigt. Das hört sich vielleicht ein bisschen elitär an. Warum aber soll ich moderne Bücher über Lebenshilfe lesen, wenn vor zweitausen Jahren schon alles gesagt wurde. Anders, warum Aufgewärmtes, wenn man es auch original haben kann?

Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr. – 65 n. Chr.) war ein römischer Philosoph, Staatsmann, Dramatiker und einer der wichtigsten Vertreter der stoischen Philosophie. Er wurde im spanischem Córdoba geboren und wuchs in Rom auf. Politisch spielte er eine bedeutende Rolle als Erzieher und späterer Berater des Kaisers Nero. Mit seiner Meinung, mit Warnungen der Vernunft hielt er nicht hinterm Berg. Sowas ist heute noch ungesund, deshalb fällt in Moskau immer wieder jemand aus dem Fenster. Seneca wurde 65 n. Chr. zum öffnen seiner Pulsadern gezwungen.

Seine wichtigsten Schriften habe ich als billige Reclamheftchen im Regal:„Epistulae morales ad Lucilium“ (Briefe über Ethik und Lebensführung)
„De ira“ (Über den Zorn)
„De brevitate vitae“ (Von der Kürze des Lebens)
„De tranquillitate animi“ (Über die Gelassenheit des Geistes)

Für Lesefaule einige Eckpunkte:
Über Glück.
• „Glücklich ist nicht, wer viel besitzt, sondern wer mit dem zufrieden ist, was er hat.“
• „Nicht die Dinge selbst beunruhigen uns, sondern unsere Meinung über die Dinge.“
• „Der Weise sucht sein Glück in sich, der Tor im Außen.“
• „Wer überall sein will, ist nirgends glücklich.“
• „Wahre Freude ist eine ernste Sache.“

Über den Sinn des Lebens.
• „Nicht wenig Zeit haben wir, sondern wir verschwenden viel davon.“
• „Wer nicht weiß, wohin er segelt, für den ist kein Wind günstig.“
• „Ein Teil des Lebens liegt hinter uns, ein Teil vor uns; wer weise ist, lebt in der Gegenwart.“
• „Lebe so, als ob jeder Tag dein letzter wäre – doch ohne Angst, sondern in Ruhe.“
• „Der Geist macht glücklich, nicht das Schicksal.“• „Kein Mensch ist frei, der sich nicht selbst beherrscht.“
• „Wer sich selbst genug ist, ist nie arm.“

 

VK Museo Capitolini, Rom, 26.12.25