Briefe an Laura

Laura kommt um die Ecke und sieht mich, auf einer Treppe sitzend, ein Buch lesen. „Was liest du da? „Ich muss gucken, es ist irgendetwas über einen Indianer in den Bergen New Mexikos.“ „Wer hat es denn geschrieben?“ Ich antworte, „lass mich geschwind schauen.“ Ich guck, es ist aber ein Taschenbuch, der Umschlag und die Titelseite fehlt. Abgerissen, der Name des Verfassers fehlt. Laura fragt, „um was geht‘s denn in dem Buch?“ Ich antworte, „hab keine Ahnung, ich muss einfach arg viel anderes denken. Und wenn ich ein Buch lese, dann mache ich das, um nicht mehr denken zu müssen. Beim Lesen des Buchs muss ich dann allerdings trotzdem denken, also denke ich, und dann weiß ich nicht mehr was ich lese.

Es liegt nicht am Alkohol. Ich trinke jeden Tag Wein, immer zum Essen. Ein Essen ohne Wein ist für mich Barbarei, puritanischer Absturz. Andere werden duch Blaustrümpfigkeit glücklich. Jedem das Seine.