Vincents Tagebuch

Querdenken

von | 25. Dezember 2020 | Allgemein

Zum Weihnachtstag kein Jesulein, keine China-Leuchtbirnchen und sonstige Tranquilizer ums  Haus. Meine Weihnachtsgeschichte geht so:

Ein Freund aus Berlin, seit vielen Jahren  dort ausharrend, schrieb mir, hier nach Stuttgart, ich solle mich von den Querdenkern fernhalten.
Dazu muss ich sagen, nichts leichter als das, da ich solche Leute gar nicht kenne. Überhaupt ist der Anteil der Nazis, Umstürzler, selbst der Kriminellen, verschwindend gering. Da wir Deutschen aber vor dem Frühstück unbedingt eine schlechte Nachricht schlucken wollen, werden diese in großer Menge täglich in den Äther geblasen. Das heißt allerdings nicht, dass Verfassungsschutz, Bundeskriminalamt und Parlament in Tiefschlaf fallen sollte. Ich bin überzeugt, diese Leute kriegen das ohne das Getwittere Unberufener ganz gut hin.

Den Begriff Querdenken, kenne ich allerdings schon seit mindestens drei Dekaden. Leute, die unter dieser Fahne segelten erkannte ich ich immer gleich als Wichtigmacher. Sie wähnten sich als was Besonderes, nur weil sie falsch abbiegen. Quer ist immer Mist.

Wenn man weiß wo hinten ist, weiß man auch wo vorne ist. Sind Hindernisse im Weg, dann geht es für mich auf Nebenwegen dem Ziel entgegen. Wie will man das aber frei entscheiden, wenn das Tragen einer Nasen-Mundmaske bereits als Freiheitsberaubung das Hirn blockiert.

 

Leer getrunkene Flaschen, die auf dem Boden kreisen, sind ein schlechter Kompass. Dieser Granatenwein, so ziemlich das Beste was Deutschland auf Flaschen zieht, ist allerdings formidables GPS und versagt nie.