Während einer Radtour mit meiner Tochter von Herrenberg nach Bebenhausen und dann nach Echterdingen, rasteten wir in Begleitung eines phänomenalen Schinkenbrots. Ein paar Meter weiter grünte es hell und frisch. Nicht nur zarte Blättchen an gewissen Bäumen reckten sich ans Licht, auch am Waldrandboden breiteten sich kräftiggrüne Blättchen aus. Bärlauch murmelte ich meiner Tochter zu. Sie meinte es seien vielleicht Maiglöckchen, sie würde ja gar keinen Zwiebelduft riechen.
Maiglöckchen sind eigentlich ziemlich selten und treten kaum als tennisplatzgroße Gemeinschaft auf. Bärlauch kann man niemals mit Maiglöckchen verwechseln. Einfach die Nase dran halten und der zwiebelige Duft des Bärlauchs gibt eindeutiges Signal. Vier Wochen später, wenn der Bärlauch ausgewachsen ist, dann kann kaum mehr von feinem Duft gesprochen werden, dann fräst sich Zwiebelpesthauch übers Land. Die Leute futtern rein wie die Kühe, koscht ja nix, was in Zeiten von Corona die Artgenossen von der Pelle hält, und man dann wirklich sagen kann, Barlauch ist sehr gesund.
Ein wirkliche Rarität gibt es momentan auch noch auf den Wiesen: Das Gras schiebt sich noch kaum in die Sonne und wirkt noch wintermüde. Sieht man dann keck einige Büschel dunkelgrün und hoch aufragen, wächst dort sehr wahrscheinlich wilder Schnittlauch. Einfach einen Halm abreissen und man weiß Bescheid.